Weihnachten mitten im Juni? Für die Sportwettenanbieter muss es sich zumindest so anfühlen, machen sie doch mit der Fußball-EM wieder einmal groß Kasse. Anstatt maue Wetteinkünfte in einer Zeit ohne Ligafußball, animiert die EM nicht nur die Bestandskunden zum Wetten, sondern auch den einen oder anderen Neukunden, dieses beliebte Hobby einmal auszuprobieren. Deshalb sind Fußballgroßereignisse für Buchmacher bezüglich der Einnahmen wie ein Weihnachtsgeld oder 13. Monatsgehalt.
Die Fußball-EM steht vor der Tür und wird wieder zahlreiche Menschen begeistern. Wie sehr sich ein Fußballgroßereignis bei den Buchmachern auf den Umsatz auswirkt, zeigt der börsennotierte Anbieter Bet-at-Home. Einnahmen von 138 Millionen Euro während der EM 2016 entsprachen einem Zuwachs von 14 Prozent im Vergleich des gleichen Zeitraumes im Vorjahr. Es erhöht den Kick beim Zuschauen der Spiele eben noch zusätzlich, wenn man auf die Europa- oder Weltmeisterschaft Wetten platziert hat. In Deutschland sind seit Neuestem Einsätze in Online Casinos und bei Sportwettenanbietern begrenzt. Es gibt aber auch Casinos ohne Wettlimit, bei denen die Einsatzhöhe nicht eingeschränkt ist.
Erhöhte Marketingaktivitäten der Buchmacher während der WM
Wettbewerbe wie die Fußballweltmeisterschaft oder die Europameisterschaft sind für Millionen Menschen in Europa oft auch Anlass, sich erstmals an Sportwetten zu versuchen. Deshalb sind die Marketingaktivitäten der Sportwettenanbieter zu diesen Zeiten stets deutlich erhöht. Ziel ist es dabei, die Neukunden auch über das Großereignis hinaus bei der Stange zu halten. Die Aussichten dafür sind nicht schlecht, profitieren Neukunden doch gleich doppelt bei ihrer ersten WM-Wette: Sie können den Neukunden-Bonus in Anspruch nehmen und weitere spezielle Sportwetten Bonusaktionen, die anlässlich der WM von den Buchmachern angeboten werden. Wer damit einiges für sich herausholen kann und seine Wetten dadurch noch effektiver platziert, wird sicher Blut lecken und sein Glück bei Sportwetten auch nach der WM versuchen.
TV-Quoten beweisen: Das Interesse der Deutschen ist groß
Das Interesse der Deutschen an der WM 2018 in Russland war beispielsweise vergleichbar mit der WM in Brasilien 2014. Leider gab es für das deutsche Team bekanntermaßen nur die drei Vorrundenspiele. Das Ausscheiden nach der Vorrunde war nicht nur für die Fans ein Desaster. Auch die Buchmacher auf dem deutschen Markt hatten durch das Ausscheiden große Umsatzeinbußen. Das Ausscheiden einer Mannschaft ist in der Regel auch mit einem drastischen Rückgang der TV-Quoten verbunden.
Als erstes Gruppenspiel für die deutsche Mannschaft stand die Partie gegen Mexiko auf dem Spielplan. Knapp 26 Millionen Fernsehzuschauer verfolgten das Spiel live am TV-Bildschirm. Trotz der Niederlage im Auftaktspiel sahen das so wichtige Spiel gegen Schweden noch einmal eine halbe Million Zuschauer mehr. Zum Vergleich hier einige TV-Quoten von den Spielen der deutschen Mannschaft während der WM 2014:
Erstes Vorrundenspiel gegen Portugal: 26,36 Millionen
Zweites Vorrundenspiel gegen Ghana: 24,54 Millionen
Drittes Vorrundenspiel gegen die USA: 27,25 Millionen
Achtelfinale gegen Algerien: 28,21 Millionen
Viertelfinale gegen Frankreich: 26,25 Millionen
Halbfinale gegen Brasilien: 32,57 Millionen
Finale gegen Argentinien: 34,65 Millionen
Wichtig für die Buchmacher ist es, dass Mannschaften aus großen Märkten nicht zu früh ausscheiden. Der deutschsprachige Raum ist in der Branche heiß umkämpft. Je weiter die Teams aus Deutschland, Österreich und der Schweiz bei der EM 2021 kommen, umso größer ist das Interesse der Fans.
Und vom Interesse an den Spielen ist es nur ein kleiner Schritt zum Interesse an einer Sportwette. Die deutschen Fans hoffen natürlich, dass sich das Debakel mit dem Vorrundenaus bei der WM 2018 in Russland bei der anstehenden EM nicht wiederholt. Allerdings wäre das mit den starken Gruppengegnern Frankreich und Portugal noch nachvollziehbar. Gegen Mexiko, Schweden und Südkorea hatte bei der WM niemand mit dem Aus gerechnet.
Statistik: Das vorentscheidende Spiel gegen Schweden bei der WM 2018 lockte in Deutschland 27,48 Millionen Zuschauer vor die TV-Geräte.
Das beste Neukundengeschäft kommt immer aus dem Land des Welt- oder Europameisters
Es ist logisch, dass die Begeisterung der Fans für die Mannschaft am größten ist, die am Finaltag auch den Titel gewinnt. Deshalb war das Jahr 2014 für all diejenigen Sportwettenanbieter ein gutes Geschäftsjahr, die auf dem deutschen Wettmarkt aktiv sind. Bei der WM 2018 haben zum Beispiel Russland und Kroatien überzeugende Spiele abgeliefert. Beide Teams sind bis ins Viertelfinale vorgedrungen und trafen dort aufeinander. Kroatien setzte sich durch und wurde am Ende sogar Vizeweltmeister. Buchmacher, die sich auf den Markt in Osteuropa spezialisiert haben, konnten davon profitieren. Die deutschen Fans hofften natürlich auf die Titelverteidigung ihrer Mannschaft, obwohl dies statistisch gesehen ziemlich unwahrscheinlich war.
Wer sind die Favoriten für die EM 2021?
Die Buchmacher haben sich für Frankreich als Favoriten entschieden. Den Stars Mbappe, Griezmann und Co wird sehr viel zugetraut. Knapp dahinter gelten auch die Mannschaften aus England und Belgien als Favoriten für den Turniersieg. Erst danach kommt eine Gruppe von vier Teams, zu der neben der deutschen Mannschaft noch Spanien, Portugal und Italien gerechnet werden. Eher als Geheimfavoriten werden die Niederlande und Dänemark angesehen.
Wer sind die Favoriten für die Torjägerkanone?
Hier werden dem Engländer Harry Kane und dem Belgier Romelu Lukaku die besten Chancen eingeräumt. Auch Mbappe gehört noch zum engeren Favoritenkreis. Auf Platz vier folgt dann auch schon Altmeister Cristiano Ronaldo. Der 36-jährige Portugiese spielt seine fünfte EM und ist mit insgesamt 9 EM-Toren auch Rekordhalter. Titelverteidiger ist jedoch Antoine Griezmann, dem 2016 sechs Treffer gelangen. Von den deutschen Spielern werden Timo Werner, Serge Gnabry und Thomas Müller die besten Chancen auf die Torjägerkanone eingeräumt. Nationalmannschaftsrückkehrer Müller hat bei bisher elf EM-Einsätzen noch kein EM-Tor auf dem Konto. Bei Weltmeisterschaften gelangen ihm dagegen schon zehn Treffer. Damit liegt er zusammen mit fünf anderen Spielern auf Platz 8 der ewigen Bestenliste.
Neuer und Thomas Müller sind die EM-erfahrensten Spieler
Die Spieler im deutschen Team mit den meisten Länderspielen haben naturgemäß auch die meisten EM-Einsätze zu verzeichnen. In dieser Liste stehen Manuel Neuer und Thomas Müller mit 11 EM-Spielen an der Spitze. Es folgen Toni Kross (10) und Mats Hummels (9).Kein Spieler hat mehr EM-Spiele bestritten als Cristiano Ronaldo. CR7 führt bei den Einsätzen unangefochten mit bisher 21 EM-Spielen. Sieben könnten bei dieser EM theoretisch noch dazukommen. MannschaftskollegePepe kann sich mit mindestens drei Einsätzen bei der diesjährigen EM und dann insgesamt 18 EM-Spielen auf Platz 2 dieser Liste vorarbeiten.