Jubiläum, Elfmeter, Last-Minute-Schock: Magdeburg verspielt 3:2 gegen Kiel und bleibt bei 3:3 hängen
Schon vor dem Anpfiff lag viel in der Luft: Choreo angekündigt, Sondertrikot, volle Emotionen – Magdeburg wollte nach zuletzt zwei Liga-Siegen den Schwung ins Jubiläum tragen. Und der FCM kam auch mit Zug nach vorne. Die dicke frühe Gelegenheit hatte Zukowski, als er frei vor dem Tor aus kurzer Distanz daneben schob – so ein Ball kann ein Spiel kippen.
Stattdessen schlug Kiel zuerst zu – und zwar vom Punkt. Nach einem Strafstoß stellte David Zec auf 0:1. Magdeburg ließ sich davon aber nicht aus der Spur bringen, blieb aktiv und belohnte sich kurz vor der Pause mit einem Doppelschlag, der sich wie ein Befreiungsschrei anfühlte: Erst jagte Noah Pesch den Ball traumhaft aus der Distanz ins Kreuzeck, dann drückte Baris Atik nach einer schnellen Aktion über rechts und einem Abpraller den Ball über die Linie. Aus 0:1 wurde 2:1 – mitten rein ins Jubiläumsgefühl.
Drei Elfmeter, ständig neue Richtung
Nach dem Seitenwechsel wurde es zunehmend ein Spiel der Momente – und der Pfiffe. Kiel bekam erneut einen Elfmeter, diesmal wegen Handspiel, wieder trat Zec an und glich aus. Magdeburg musste sich kurz schütteln, kam dann aber zurück: In der 83. Minute verwandelte Zukowski einen Strafstoß zum 3:2 – ausgerechnet Zec, der auf der einen Seite zweimal vom Punkt getroffen hatte, verursachte ihn diesmal auf der anderen Seite.
Und dann war eigentlich alles angerichtet: Magdeburg führte, die Arena war da – und es gab sogar die große Chance, den Deckel draufzumachen. Nollenberger lief frei auf Kiels Keeper Krumrey zu, zog durch, setzte den Ball aber über das Tor. Diese eine Szene brannte sich ein, weil sie sofort Konsequenzen hatte.
Skrzybski klaut dem FCM den Moment
Kiel blieb dran, warf noch einmal alles nach vorne – und wurde belohnt. In der Nachspielzeit nahm Steven Skrzybski einen hohen Ball auf, setzte aus rund 20 Metern zum Halbvolley an und traf unter die Latte. Reimann war noch dran, aber nicht mehr dran genug: 3:3. Ein Treffer, der wie ein Stich wirkte – weil Magdeburg so nah am dritten Sieg in Serie war.
Unterm Strich war es ein unterhaltsames, torreiches Spiel mit viel Drama – für Magdeburg allerdings mit einem bitteren Nachgeschmack. Der erhoffte Sprung auf einen Nichtabstiegsplatz bleibt aus. Kiel wiederum bleibt zum zweiten Mal in Serie ungeschlagen und nimmt einen Punkt mit, der sich nach dem späten Ausgleich wie ein kleiner Sieg anfühlt.
13.12.2025, 15:13 Uhr – Redaktion sport-finden.de