München (ots) - "Wir können mit breiter Brust nach Paderborn fahren", sagt Torben Hoffmann vor der Begegnung des TSV 1860 am Freitagabend, 13. April, 18 Uhr, bei den Ostwestfalen.

Dieses Selbstvertrauen resultiert aus zuletzt zwei Erfolgen in Essen und zu Hause gegen Tabellenführer Karlsruhe. "Wir dürfen aber nicht überheblich sein", bremst der Routinier aufkeimende Euphorie. "Den Schwung müssen wir mitnehmen, ohne zu überdrehen."

Ähnlich sieht es auch Kapitän Gregg Berhalter. "Wir haben zu oft in dieser Saison zwei gute Spiele gemacht und dann folgte ein Katastrophenspiel", so der US-Amerikaner. "Wir müssen jetzt endlich die Kurve kriegen. Wenn wir Konstanz in unser Spiel bringen, dann ist mit dieser Mannschaft alles möglich." Höhenflüge seien aber keineswegs angebracht. "Schließlich liegen wir nur auf dem 10. Platz, haben in diesem Jahr noch nichts erreicht." Gegen Paderborn erwartet Berhalter "ein ganz anderes Spiel als gegen den Tabellenführer. Es wird sehr schwierig für uns".

Zumal mit Danny Schwarz ein Schlüsselspieler wegen seiner 5. Gelbe Karte ausfällt. Der 31-Jährige zeigte unter Marco Kurz einen klaren Aufwärtstrend. Die Umstellung auf zwei defensive Mittelfeldspieler vor der Abwehr kam ihm entgegen. Wer seine Position in Paderborn begleiten wird, konnte Kurz am Mittwoch noch nicht sagen. "Nach dem Karlsruhe-Spiel haben wir nur regenerativ trainiert. Heute im Training will ich schauen, wer diese Position ausfüllen kann." Auf jeden Fall deutet vieles darauf hin, dass das Mittelfeld noch jünger wird. Denn die Alternativen - Alexander Eberlein, Fabian Johnson oder Sven Bender - sind allesamt noch Teenager. "Ansonsten hat es die Mannschaft aus dem KSC-Spiel verdient, zu beginnen", sagt Kurz, der bis auf Schwarz "alle Mann an Bord" hat.

Gegen die Ostwestfalen erwartet Kurz ein vollkommen anderes Spiel als gegen Karlsruhe. "Paderborn geht robuster zu Werke, weniger spielerisch. Sie kämpfen immer noch gegen den Abstieg, deswegen müssen sie ihr Heimspiel unbedingt gewinnen." Von seiner Mannschaft erwartet der 37-Jährige deshalb "volle Konzentration. Wir müssen die zuletzt gezeigte Leistung bestätigen, den nächsten Schritt gehen". Die richtige Einstellung und Aggressivität seien unabdingbar. "Nur, wenn wir den Schwung und das Selbstvertrauen mitnehmen und den gleichen Aufwand wie in den letzten beiden Partien betreiben, können wir auch dort bestehen", so seine Maßgabe. Der Ex-Profi erwartet einen Gegner, der von Beginn an nach vorne marschieren wird. "Sie werden versuchen, uns unter Druck zu setzen, unser Spiel zu unterbinden. Paderborn hat ein sehr robustes Team, sie spielen sehr gradlinig und je nach Ausrichtung mit zwei oder drei Spitzen. Gerade zu Hause sind sie sehr leidenschaftlich, werden sehr gut vom Publikum unterstützt."

Während viele der Meinung sind, dass sich die Löwen im "Niemandsland" der Tabelle bewegen, dass weder nach oben noch nach unten viel geht, hat Mittelfeld-Regisseur Danny Baier in den verbleibenden sechs Spielen noch ein klares Ziel vor Augen. "Wir haben noch einiges gut zu machen, wollen möglichst viele Punkte holen", erklärt der 22-Jährige. Wechselgedanken verschwendet der Unterfranke keine; sein Bekenntnis zu den Löwen ist klar: "Ich habe noch ein Jahr Vertrag, den möchte ich unbedingt erfüllen. Ich habe immer gesagt, dass die Erste Liga mein Ziel ist. Am Liebsten wäre es mir, wenn ich Sechzig mit meiner Leistung zum Aufstieg verhelfen könnte." Unter Neu-Trainer Kurz habe er mehr Freiheiten nach vorne, "weil wir mit einem Doppel-Sechser spielen". Jeder sei wieder mehr motiviert, was nach einem Trainerwechsel aber normal sei. "Wir müssen jetzt endlich die Konstanz finden, die uns während der ganzen Saison gefehlt hat." Paderborn sei nur ein weiterer Schritt auf diesem Weg. "Ich bin positiv gestimmt, dass wir erneut dort gewinnen können."

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