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Allofs: "Recht hat der, der am Ende Meister ist"
19.01.2007
Foto der Fussballnews (c) borussiafotos.de Allofs: "Recht hat der, der am Ende Meister ist"

Bremen (ots) - Vor Werders Testspiel bei Rot-Weiß Erfurt am Freitagabend stellte sich Geschäftsführer Klaus Allofs im Mannschaftshotel den Fragen der einheimischen Journalisten.

Ihr Interesse galt dem bevorstehenden Spiel, Werders Protagonisten und den großen Themen des deutschen Fußballs. Wie Allofs diese etwas anderen Blicke auf die Werder-Wirklichkeit reflektierte, zeigen die hier aufgeführten wichtigsten Statements.

Herr Allofs, heute Nacht zog Orkan "Kyrill" über Deutschland hinweg. Hatte Werder einen guten Flug?

Allofs: Wir hatten gestern schon einige Bedenken. Ich selbst habe zwar keine Flugangst, aber einige der Spieler haben gestern nachgefragt, wie das Flugwetter heute sein wird und sind auch etwas besorgt zum Flughafen gekommen. Der Flug war aber völlig in Ordnung, es hat nur beim Anflug auf Erfurt ein bisschen gewackelt.

Wie kommt es eigentlich zu diesem Werder-Gastspiel in Erfurt?

Wir unterstützen immer wieder gerne kleinere Vereine mit einem Freundschaftsspiel. Wir waren mit Erfurt schon im vergangenen Jahr im Gespräch, da ging es aber terminlich nicht. Also sind wir heute hier.

Welchen Stellenwert hat die Partie für den Bundesliga-Herbstmeister?

Wir befinden uns in der Vorbereitung auf die zweite Halbserie der Saison, für die wir uns viel vorgenommen haben. Dies ist einer von zwei letzten Tests. Die Trainer wollen einige Dinge ausprobieren, ernsthafte Bedingungen simulieren und die Form überprüfen. Deshalb sind wir auch mit der stärksten Mannschaft hier. Nur Hugo Almeida und Miro Klose sind angeschlagen und können leider nicht spielen. Dafür wird sich aber mit Peter Niemeyer unser Neuzugang das erste Mal präsentieren.

Das Erfurt-Gastspiel ist eine Heimkehr für Ihren Verteidiger Clemens Fritz. Wie beurteilen Sie seine positive Entwicklung bei Werder, die ihn sogar bis in die Nationalmannschaft geführt hat?

Ohne das überheblich zu meinen: Das haben wir so erwartet. Wir hatten Clemens beobachtet und waren der Meinung, dass seine Fähigkeiten und sein Potenzial noch nicht ganz ausgereizt waren. Bei uns war er dann auch vom ersten Tag an sehr motiviert und engagiert und hat den Zweikampf um den Stammplatz mit Patrick Owomoyela angenommen. Wir sind sehr froh, dass Clemens bei uns ist, er tut der Gruppe gut, ist ein netter Kerl - es macht Spaß, mit ihm zu arbeiten.

Machen wir einen großen Sprung von Erfurt nach England: Aus der Premier League wird der Abschluss eines neuen Vertrages über die Auslands-TV-Rechte gemeldet, der aus deutscher Sicht enorme Einnahmen für die Clubs auf der Insel garantiert. Vor diesem Hintergrund: Wie beurteilen Sie das Potenzial der Bundesliga im internationalen Vergleich?

Wir müssen uns eingestehen, dass wir die absoluten Top-Leute einfach nicht verpflichten können. Die Wahrscheinlichkeit, in Europa ganz oben mitzuspielen oder die Champions League zu gewinnen, sinkt. Man sieht das jetzt auch am Beispiel John Carew. Wenn man so einen Spieler verpflichten will, hat man Konkurrenz aus ganz Europa. Auch von Klubs, die in ihrer Liga vielleicht nur in der zweiten Reihe spielen. Die DFL muss also weiter daran arbeiten, Einnahmen zu generieren. Da geht es ja auch voran und nur das kann der Weg sein.

Ist John Carew als Nachfolger von Miroslav Klose angedacht?

Nein, wir suchen angesichts des Ausfalls von Ivan Klasnic und des Verkaufs von Mohamed Zidan einen Spieler, der uns sofort weiterhilft. Am liebsten wäre es mir, in der nächsten Saison Carew und Klose gemeinsam in unserem Sturm zu sehen. Ich möchte auch noch einmal unterstreichen: Es ist definitiv nicht so, dass uns Miro im Sommer auf jeden Fall verlassen wird. Es gibt natürlich eine Menge Interessenten, aber er hat ja auch bekundet, dass er sich vorstellen kann, bei Werder zu bleiben. Und einen Vertrag besitzt er bekanntlich bis 2008 bei uns.

Hätten Sie Verständnis für einen Wechsel von Klose zum FC Bayern München?

Es kann für einen Spieler wie Miro grundsätzlich sinnvolle Argumente für einen Vereinswechsel geben. Zum Beispiel, wenn er im Verlauf seiner Karriere noch einmal ins Ausland wechseln möchte. Auch ich bin ja mit 30 nach Frankreich gegangen. Für einen Wechsel nach München, auch wenn das Bayern ist, würde dieses Argument nicht gelten. Ich halte das für ausgeschlossen.

Hat Werder die Bayern in einigen Bereichen schon überholt?

Die Wahrnehmung ist vielleicht so, dass wir an Bayern ein bisschen vorbeigezogen sind, was die Attraktivität des Spielens angeht. Wir bekommen da viele positive Rückmeldungen. Andererseits sind wir aber finanziell noch weit auseinander. Doch die Bayern merken sicherlich: Da ist ein Klub, der uns in einigen Bereichen gefährlich werden kann. Wir sind ja mal angetreten mit der Maxime, der Abstand dürfe nicht größer werden. Nun ist er vielleicht sogar kleiner geworden. Festzuhalten bleibt aber: Recht hat der, der am Ende Meister ist.

Uli Hoeneß hat angegeben, in der "Abteilung Attacke" kürzer treten zu wollen. Wie schätzen Sie das ein?

Ganz allgemein gesagt gibt es auf der einen Seite die öffentliche Wahrnehmung und auf der anderen, wie wir in der Liga wirklich miteinander umgehen. Was die sportlichen Dinge angeht sind wir "Feinde". Wir gönnen den Bayern nicht, vor uns zu stehen oder statt uns einen guten Spieler zu verpflichten. Aber im Rahmen dieses normalen Wettkampfes gehen wir ganz entspannt miteinander um. Es gibt sogar viele Klubs, mit denen wir nicht so engen Kontakt haben. Wenn wir in München sind, werden wir immer zum Essen eingeladen, selbst wenn vorher etwas gestichelt wurde. Denn auch wenn ein bisschen Spektakel im Fußball sein muss, haben wir eine Verantwortung und Vorbild-Funktion auch für die unteren Spielklassen, der wir gerecht werden müssen. Das ist vergleichbar mit den Spielern und ihrem Verhalten auf dem Platz. Fazit: Es liegt in der Natur des Spiels, zu versuchen sich auch an den Grenzen entlang einen Vorteil zu verschaffen, aber Respekt und Akzeptanz müssen der rote Faden sein.

Um den Bogen zu dem Spiel hier in Erfurt zu schließen: Wie beurteilen Sie die Situation des Fußballs in den neuen Bundesländern?

Es wäre schön, wenn die Mannschaften aus den neuen Ländern zahlreicher in der Bundesliga vertreten wären. Im Moment ist da ja nur Cottbus, weil man Berlin nicht so richtig dazu zählen kann. Es wäre gut, wenn da etwas nachkäme. Zum Beispiel wäre ein Aufstieg Hansa Rostocks nur positiv zu sehen. Was hier im Osten an Qualität da ist, sieht man ja an all den Spielern, die sich in vielen guten Mannschaften im ganzen Land tummeln.

notiert von Enrico Bach

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