Bremen (ots) - Die Rückrunde beginnt für Werder Bremen wie die Vorrunde - mit einem Titelgewinn. Im Sommer sicherten sich die Grün-Weißen den Liga-Pokal, nun triumphierten sie erstmals beim Efes-Pilsen-Cup in der Türkei.

Auch wenn dieser Wettbewerb sicher nicht die gleiche Wertigkeit besitzt, so ist er doch ein klares Indiz dafür, dass auch die Arbeit in der Winter-Vorbereitung Früchte trägt. "Es ist immer schön zu gewinnen, auch so einen Titel wie diesen hier. Das zeigt, dass das Team Siegermentalität hat", freute sich Naldo, der mit seiner Leistung großen Anteil am 2:1-Sieg gegen Feyenoord Rotterdam hatte. Erneut bestach der baumlange Verteidiger nicht nur durch seine Defensivkünste, sondern brachte die Grün-Weißen mit seinem Kopfballtor zum 1:0 auch offensiv auf die Siegerstraße.

"Es ist wirklich erstaunlich, wie er sich entwickelt hat", lobte Geschäftsführer Klaus Allofs den Brasilianer und hob hervor: "Es sind nicht nur seine Tore, auch im Zusammenspiel mit Petri Pasanen machte es heute Freude ihm zuzusehen." Der so gelobte "Tor"-Naldo blieb indes zurückhaltend. "Es bleibt dabei, meine Hauptaufgabe ist die Defensive. Ich habe aber nichts dagegen, wenn ich weiter in jedem Spiel ein Tor schieße..." In der Tat fällt die Trefferquote des 24-Jährigen schlichtweg beeindruckend aus. Drei Bundesliga-Tore gegen Frankfurt, eins gegen Wolfsburg und zuletzt je eines beim Efes-Cup gegen Besiktas und Feyenoord - eine Bilanz, die so manchen Stürmer neidisch machen dürfte.

Woran aber macht Naldo selbst diese tolle Entwicklung fest? Der Brasilianer: "Die Entschlossenheit vor dem gegnerischen Tor hatte ich schon immer. Aber mittlerweile kommen unsere Ecken und Freistöße so gut, dass mich die Schützen damit oft zwangsläufig in eine sehr gute Position bringen."

Eine Auszeichnung also für das ganze Team, was Klaus Allofs gerne hören dürfte. "Die Mannschaft wirkte schon im Training konzentriert und motiviert und hat das auch in den Spielen umgesetzt", befand der Geschäftsführer und ergänzte: "Das waren wichtige Vorbereitungsspiele. Wenn man beim Bundesligaauftakt voll da sein will, muss man lernen Spiele wie heute zu gewinnen, wo wir unseren Vorsprung am Schluss verteidigen mussten. Da haben wir Siegeswillen bewiesen."

Dass die Werderaner es in der ersten Hälfte etwas ruhiger angehen ließen, stieß bei Cheftrainer Thomas Schaaf auf Verständnis: "Bei der Arbeit, die wir bisher hier absolviert haben, spüren die Spieler natürlich die Belastung. Es ist normal, dass sie müde und kaputt sind und die Spritzigkeit nicht so da war. Trotzdem haben wir ein gutes Spiel gezeigt. Wir sind sehr zufrieden mit der Arbeit, die bisher geleistet wurde."

Dass man sich auf dem Erreichten nicht ausruhen kann, ist freilich auch allen Beteiligten klar. "Wir müssen das schnell abhaken, denn diese Spiele haben weniger sportlichen Wert, sie dienen nur der Vorbereitung. Das Wichtigste ist, dass wir gegen Hannover 96 topfit sind", erklärte Naldo. Und sein Teamkollege Tim Borowski ist sich sicher: "Wir haben eine sehr gute Mannschaft. Wenn wir wie in der Vorrunde als Team auftreten, werden wir weiter Erfolg haben."

Eine weitere Parallele zur Vorrunde erlebten die Grün-Weißen übrigens bei der Siegerehrung. Wie beim Liga-Pokal prasselte auch nach dem Gewinn des Efes-Cups ein Konfettiregen auf die Mannschaft nieder - allerdings in den Sponsorfarben Blau und Weiß. Hoffentlich kein schlechtes Omen für die Rückrunde...

von Kevin Kohues und Tino Polster

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