Die Bundesliga ist nach dem 13. Spieltag spannend wie nie. Fast wöchentlich wechselt die Tabellenführung. Nach Bayern, Bremen und Stuttgart ist nun der FC Schalke 04 oben. Doch wie sahen Trainer, Spieler und Verantwortliche die Partien ? Hier einige Stimmen:

Franz Beckenbauer: "Aufgrund der ersten Halbzeit war der Sieg verdient. Die zweite Hälfte war dann recht ausgeglichen, da kamen dann auch die Stuttgarter, die Bayern haben sich da ein paar Pausen erlaubt. Durch den Sieg sind wir in der Tabelle wieder gut dabei."

Felix Magath: "Man hat gesehen, dass der VfB zu Recht da oben steht. Sie haben eine sehr gute Mannschaft. Mit der ersten Aktion, die sehr gut herausgespielt war, sind sie gleich in Führung gegangen. Das Gute am Gegentor zum 0:1 war, dass es so früh gefallen ist. Die Mannschaft hat dann wie schon in Leverkusen Moral gezeigt, ist zurückgekommen und hat letztlich verdient mit 2:1 gewonnen. Es war ein gutes Spiel, spannend bis zum Schluss. Ich wollte Sebastian Deisler schon früher einwechseln, aber es war ein sehr enges Spiel, daher kam er erst so spät rein. Aber er hat sich dennoch gefreut, die Zuschauer haben sich auch gefreut. Er wird in Zukunft sicherlich wieder öfter zum Einsatz kommen."

Armin Veh (Coach VfB): "Das Spiel hat gut für uns begonnen, wir sind früh in Führung gegangen. Danach hat Bayern die Partie dominiert und tollen Fußball gespielt. Es war dann nur eine Frage der Zeit, bis wir ein Gegentor kassieren, und so ist es dann leider auch gekommen. Es war ein sehr abwechslungsreiches Spiel, insgesamt hat Bayern über die 90 Minuten gesehen verdient gewonnen."

VfB-Teammanager Horst Heldt: "Wir hatten mit der Führung eine gute Situation, doch dann haben wir uns den Schneid abkaufen lassen. Bei der individuellen Klasse und der Aggressivität, die die Bayern an den Tag gelegt haben, hat man gesehen, dass sich bei uns der ein oder andere noch im Lernprozess befindet. Das Spiel wurde heute im Kopf entschieden. Wir hatten nur drei Spieler über 25 Jahre in der Anfangsformation und die Bayern waren cleverer und abgebrühter. Wir müssen das Ergebnis gegen einen starken FC Bayern akzeptieren."

VfB-Keeper Timo Hildebrand: "Das ist der FC Bayern. Bei den Toren haben wir uns zu weit hinten reindrängen lassen. Und in solchen Situationen sind die Bayern dann halt stark. Das war letztlich entscheidend. Hier kann man verlieren, keine Frage. Wir hatten eine schlechte Phase im Spiel, sind aber ansonsten auch nach dem Rückstand ordentlich aufgetreten. Wenn Sie sagen, dass die zuletzt geäußerte Kritik an meiner Person nicht gerechtfertigt war, dann ist das sehr schön und sagt schon einiges aus."

Bayern-Torschütze Roy Makaay: "Eigentlich mache ich nicht so viele Kopfballtore, aber es war eine perfekte Flanke von Philipp Lahm. Der Trainer hat es vor dem Spiel angesprochen, dass wir mit weiten Flanken auf den langen Pfosten Chancen bekommen können, weil Boka nicht so groß ist. Nach dem Rückschlag in der ersten Hälfte durch das frühe Gegentor haben wir ein bisschen Zeit gebraucht, um wieder ins Spiel zu kommen. Wir hatten dann ein, zwei kleinere Chancen durch Claudio Pizarro und sind anschließend zum Ausgleich und dann auch zum 2:1 gekommen. Nach der Pause haben wir das Spiel dann kontrolliert."

VfB-Verteidiger Matthieu Delpierre: "Es wird nicht viele Mannschaften geben, die hierher fahren und gewinnen werden. Wir haben vor allem im der zweiten Halbzeit sehr gut gespielt. Wir sind aber eine junge Mannschaft und müssen jetzt einfach an die gezeigten Leistungen der letzten Wochen anknüpfen."

Bayern-Mittelfeldspieler Mark van Bommel: "Die erste Hälfte war gut, die zweite dann nicht mehr so. Wir haben schon vor dem Gegentor ordentlich gespielt und es war wichtig, dass wir dies auch danach geschafft haben. Deshalb haben wir gewonnen."

VfB-Angreifer Marco Streller: "Wir haben sehr gut angefangen, doch dann sind die Bayern immer besser geworden. Sie waren deshalb in der ersten Hälfte insgesamt auch das bessere Team. Nach der Pause war die Partie dann ausgeglichen und ein Punkt für uns wäre nicht ganz unverdient gewesen. Es waren zwei ganz klare Fouls von Demichelis, die zu zwei guten Chancen hätten werden können. Doch der Schiedsrichter hat es nicht gesehen."

VfB-Torschütze Mario Gomez: "Vielleicht hatten wir zu viel Respekt. Wir haben uns nach der Führung hinten reindrängen und uns den Schneid abkaufen lassen. Die Bayern waren heute einfach cleverer. Sie haben eben viele Spieler in ihren Reihen, die in den entscheidenden Situationen den Körper zwischen Ball und Gegner bringen oder wichtige Freistöße herausholen. Aber es war jetzt auch nicht zu erwarten, dass wir bis zum 34. Spieltag alles gewinnen. Die Saison geht weiter, diese Niederlage war sicher kein Beinbruch für uns."

Bayern-Schlussmann Oliver Kahn: "Wir haben unsere Ziele klar definiert und wollen bis zur Winterpause oben dranbleiben bzw. nicht allzu viel Boden verlieren. Mir war klar, dass das Spiel in Leverkusen mit den späten Toren zum Sieg dabei eine Art Wendepunkt bedeutet hat."

VfB-Mittelfeldspieler Pavel Pardo: "Es war ein unvergessliches Erlebnis für mich. Nicht nur wegen des Stadions, sondern auch wegen der vielen Fouls gegen mich, weshalb ich auch am Kopf genäht werden musste. Doch das gehört zum Fußball dazu. Es war kein unfaires Spiel."

Trainer Thomas von Heesen (Arminia Bielefeld): "Wir haben ein gutes Spiel gemacht, sind aber am gegnerischen Torwart gescheitert. Wir nehmen den Punkt gerne mit, die Mannschaft hat Spaß und eine klare Linie."

Trainer Klaus Augenthaler (VfL Wolfsburg): "Wir können mit dem Punkt gut leben. Arminia ist eine kompakte Mannschaft und hat nicht ohne Grund Bayern München zu Hause geschlagen."

Trainer Jupp Heynckes (Borussia Mönchengladbach): "Wir spielen keinen guten Fußball. Durch die Niederlagen haben wir Selbstvertrauen und Sicherheit verloren. Im Moment sind die Spieler wie gelähmt."

Trainer Dieter Hecking (Hannover 96): "Gerade auswärts spielen wir sehr gut: Die Mannschaft ist sehr diszipliniert und steht gut, vorne bekommen wir immer wieder Möglichkeiten. Das ist der Schlüssel zum Erfolg. Mit diesem Sieg haben wir den Grundstein gelegt, uns weiter von unten absetzen zu können."

Trainer Jürgen Klopp (FSV Mainz 05): "Die Mannschaft hat sich richtig reingehauen und wir hatten unsere Chancen. Zur Zeit fehlt uns vor dem Tor zwar ein wenig das Glück, aber wichtig war, dass wir zu Null gespielt haben."

Trainer Thomas Doll (Hamburger SV): "Unter dem Strich sind wir natürlich darüber enttäuscht, dass es nicht zu mehr gereicht hat. Aber wir hätten es auch nicht verdient gehabt. Vor dem Strafraum ist das einfach zu wenig, so kann man kein Spiel gewinnen."

Trainer Bert van Marwijk (Borussia Dortmund): "Wir haben ein gutes Spiel von beiden Mannschaften gesehen. Wir haben in der ersten Viertelstunde zweimal geschlafen und unter anderem ein Tor bei einer Standardsituation kassiert. Das darf nicht passieren. Vor einer Woche haben wir in Bremen sehr gut gespielt, gegen Hertha haben wir zwar schnell 0:2 zurückgelegen. Doch trotzdem waren wir nicht nervös und hätten nach dem Anschlusstor auch das 2:2 und 3:2 machen müssen."

Trainer Falko Götz (Hertha BSC Berlin): "Nach guten Spielen in den vergangenden Jahren in Dortmund, die wir allerdings knapp verloren haben, haben wir diesmal zwei schnelle Tore gemacht. Die Mannschaft hat diese Führung mit sehr viel Leidenschaft und Zweikampfstärke verteidigt und sich diesen Sieg redlich verdient. Das wird uns Selbstvertrauen für die nächsten Aufgaben geben."

Trainer Petrik Sander (Energie Cottbus): "So wollten wir nicht in dieses Spiel starten. Unser Ziel war es, Schalke keine Räume zu bieten. Das ist uns leider nicht gelungen. Normalerweise bist du nach dem 0:2 tot, aber die Mannschaft hat eine andere Moral und Leidenschaft und ist wieder zurückgekommen. In der ersten Halbzeit wäre sogar noch ein drittes Tor möglich gewesen."

Trainer Mirko Slomka (Schalke 04): "Wir wussten, dass wir auf einen taktisch hervorragend organisierten Gegner treffen würden. Das hat sich bewahrheitet, aber wir haben 15 Minuten unser Spiel durchbringen können und entscheidende Tore gemacht. Doch dann hat uns Cottbus sein Spiel aufgezwungen. In der Halbzeitpause haben wir der Mannschaft mit auf den Weg gegeben, wieder das eigene Spiel zu gestalten. Das hat sie mit viel Ruhe und Gelassenheit gut gemacht."

Trainer Michael Frontzeck (Alemannia Aachen): "Ich bin außerordentlich zufrieden, vor allem mit der ersten Halbzeit. Das war sicher das beste Spiel in meiner Amtszeit. Einziger Wermutstropfen war, dass die Gegentore durch zwei Standardsituationen gefallen sind."

Trainer Thomas Schaaf (Werder Bremen): "Das Spiel hatte alles, was man von einem Fußballspiel sehen möchte. Wir hätten die drei Punkte gerne mitgenommen, aber dafür war Aachen heute einfach zu stark. Wir haben eine ganze Halbzeit gebraucht um ins Spiel zu kommen."

Trainer Hans Meyer (1. FC Nürnberg): "Wir haben schon souveräner gespielt. Leverkusen war in der ersten Halbzeit sehr organisiert, wir waren nicht mutig genug. Wichtig ist, dass wir nach zehn nicht gewonnen Spielen gesehen haben: Es geht."

Trainer Michael Skibbe (Bayer Leverkusen): "Wir sind verdammt enttäuscht. Für uns ist es schade, weil wir häufig gut spielen und verlieren, das ist auf Dauer frustrierend. Hoffentlich können wir nächste Woche gegen Cottbus Richtung Mittelfeld springen."

Trainer Marcel Koller (VfL Bochum): "Das war ein absolutes Spaßspiel: Sieben Tore gesehen, drei Punkte bei uns - was will man mehr? Ich habe allerdings ein paar graue Haare mehr. Ich hatte auch nach dem 0:2 nie das Gefühl, dass wir das Spiel nicht mehr drehen könnten. Ich muss mich für die Unterstützung der Fans bedanken, die auch nach dem 0:2 nicht aufgehört haben, uns anzufeuern."

Trainer Friedhelm Funkel (Eintracht Frankfurt): "In der zweiten Halbzeit haben wir mit einem Mann weniger das Spiel bestimmt und hätten den Ausgleich erzielen könnenn. Aber das hätte die schlechte Leistung meiner Mannschaft kaschiert. Was wir nach 2:0 geboten haben, hatte mit Bundesliga-Fußball nichts zu tun. Das war arrogant und überheblich."

Tabelle 13. Spieltag
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