Der Vorstand des 1. FSV Mainz 05 ist von den Vereinsmitgliedern mit überwältigender Mehrheit in den Ämtern bestätigt worden.

Auf der Mitgliederversammlung des Vereins am Montagabend im Kurfürstlichen Schloss in Mainz wählten die 511 anwesenden und wahlberechtigten der insgesamt 8.300 Vereinsmitglieder die Vorstandsmitglieder um den Präsidenten Harald Strutz erneut in ihre Ämter. Harald Strutz ist in seiner Funktion bereits seit 1988 für Mainz 05 tätig.

Auch in der Arbeit der übrigen Vorstandsmitglieder herrscht bei Mainz 05 Kontinuität vor. Manager Christian Heidel, Finanzvorstand Friedhelm Andres, die Vizepräsidenten Peter Arens, Karl-Heinz Elsäßer und Jürgen Doetz sowie Manfred Thöne, Hubert Friedrich und Bernhard Geitel werden auch in den kommenden beiden Jahren die Geschicke des Vereins leiten. In dieser Besetzung ist der Vorstand bereits seit 1994 im Amt.

„Wir freuen uns sehr über diesen Vertrauensbeweis unserer Mitglieder. Mainz 05 im Jahr 2006 ist nicht mehr jener Verein, der er einmal war. Noch vor wenigen Jahren haben wir über die Anschaffung der Anzeigentafel oder über die Flutlichtanlage diskutiert, heute leiten wir ein Unternehmen mit einem Umsatz von 30 Millionen Euro, das sich in der Bundesliga mit den größten Fußballklubs Deutschlands misst. Und wir stehen hoffentlich sehr bald bei einem kompletten Stadionneubau in der Verantwortung“, sagte Harald Strutz. „Die Verantwortung für dieses Projekt auf den gleichen Schultern zu belassen macht Sinn, denn wir haben uns immer als seriöser und verlässlicher Partner präsentiert. Diese Maxime wird auch in Zukunft unser Handeln bestimmen. Bei allen Unwägbarkeiten des Geschäfts wird es mit diesem Vorstand keine finanziellen Abenteuer geben.“

Einen Stadionneubau bezeichnete auch Manager Christian Heidel in seiner Rede als existenziell für eine Zukunft des Vereins im Profifußball. „Mit unserer Einnahmesituation drohen wir den Anschluss an die Konkurrenz, gerade auch an ähnlich aufgestellte Klubs der Bundesliga und Zweiten Bundesliga, zu verlieren“, sagte Heidel und warb für Unterstützung für das Stadionprojekt. „Mainz 05 ist wirtschaftlich gesund und sehr gut aufgestellt. Allerdings kann kein Verein, auch nicht Mainz 05, ein solches Projekt ohne fremde Anschubhilfe stemmen.“ Bis zum 15. November soll eine Arbeitsgruppe, bestehend aus Vertretern des Landes Rheinland-Pfalz, der Stadt Mainz und des Vereins die Standortfrage für ein neuen Stadion klären und ein schlüssiges Finanzierungskonzept präsentieren.

Strukturell stehen dem Verein 1. FSV Mainz 05 zunächst keine Veränderungen bevor. Die von den Vereinsmitgliedern im vergangenen Jahr veranlasste Prüfung einer möglichen Veränderung der Vereinsstruktur hat keine Argumente für einen Strukturwandel erbracht. „Aus Gesprächen mit Experten von anderen Klubs und von der DFL haben wir den Schluss gezogen, dass es keine Notwendigkeit für eine strukturelle Veränderung ergibt. Das Thema der Ausgliederung der Profiabteilung wird daher zurückgestellt“, sagte Strutz. „Bei einem Stadionneubau wird es allerdings möglicherweise nötig sein im Zusammenhang mit einer Besitz- oder Betreibergesellschaft Verantwortlichkeiten auszulagern.“

Fußball-Bundesligist 1. FSV Mainz 05 steht auf wirtschaftlich gesunden Füßen und kann das Projekt Stadionneubau schuldenfrei angehen. Im Geschäftsjahr 2005/06 hat Mainz 05 einen Gewinn von 3,1 Mio. Euro vor Steuern erwirtschaftet. Einnahmen von 31,5 Mio. Euro standen Ausgaben in Höhe von 29,5 Mio. Euro gegenüber. Die Einnahmen des Vereins setzen sich zur Hälfte aus der Medienverwertung und jeweils zu etwa einem Viertel aus Sponsoringeinnahmen und Ticketeinnahmen zusammen.

„Nach zwei Jahren in der Bundesliga kann Mainz 05 als schuldenfrei bezeichnet werden“, sagte 05-Finanzchef Friedhelm Andres auf der Mitgliederversammlung im Kurfürstlichen Schloss in Mainz. „Der Verein ist wirtschaftlich in der Lage über Investitionen nachzudenken, ohne dass andere Bereiche darunter leiden müssten.“ Bereits in der vergangenen Saison hatte Mainz 05 einen Gewinn von mehr als 3,5 Millionen Euro erwirtschaftet.

Manager Christian Heidel hat in seiner Rede im Rahmen der Mitgliederversammlung am Freitagabend im Kurfürstlichen Schloss in Mainz auch Stellung zur aktuellen Situation des Bundesligateams bezogen. „Die aktuelle Lage darf uns nicht überraschen. Uns musste klar sein, dass es auch im dritten Jahr in der Bundesliga schwer werden würde“, sagte Heidel in Bezug auf die Serie von sieben Ligaspielen ohne Sieg. „Mit unseren wirtschaftlichen Möglichkeiten konnten wir unsere Leistungsträger eben nicht halten. Wir haben ein neues leistungsstarkes Team zusammengestellt, das sich aber erst noch finden muss. Wir werden uns finden, niemand muss in Panik verfallen. Die Mannschaft wird sich mit allen Mitteln wehren und den Schlüssel zu erfolgreicheren Spielen wieder finden. Wichtig ist, dass wir alle wieder geschlossen hinter ihr stehen und ihr die nötige Unterstützung geben.“

Auch Jürgen Klopp, der gemeinsam mit Kapitän Dimo Wache und dessen Stellvertreter Manuel Friedrich der Mitgliederversammlung beiwohnte, warb um Vertrauen bei den Fans. „Wir müssen uns allen klar machen, dass wir nur um den Verbleib in der Liga kämpfen. Vielleicht habe ich das nicht oft genug betont. Ich habe für mich daher nun einen Schnitt gemacht und starte einen Neuanfang“, sagte Klopp. „Mein Vertrauen in diese Mannschaft ist groß. Ich wünsche mir, dass wir die Herausforderung dieser Saison wieder mit unseren Fans als gemeinsame Aufgabe annehmen und dass wir am Freitag im Spiel gegen Werder Bremen zeigen, warum wir dieser besondere Verein sind.“

Quelle: FSV Mainz 05

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