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Basler Zeitung zu "Deutschland-Polen"
15.06.2006
Foto der Fussballnews (c) borussiafotos.de Basler Zeitung zu "Deutschland-Polen"

Basel (ots) - Oliver Neuville schiesst Deutschland in der Nachspielzeit ins Glück.

Deutschland hat nach einem packenden Kampfspiel mit einem 1:0-Erfolg über Polen die Achtelfinal-Qualifikation praktisch sicher und wird mit dem emotionalen Schlussakt von Dortmund die Titelhoffnungen im WM-Gastgeberland weiter anheizen.

Den Tag über hatte eine knisternde Stimmung in der Dortmunder Innenstadt geherrscht, eine elektrisch aufgeladene Atmosphäre lastete über Westfalen, und vom Horizont kündete ein aufziehendes Gewitter. Aber die Entladung fand im Stadion statt - in der ersten Minute der Nachspielzeit und nach dem Siegtreffer.

Er fiel in einer Phase, als die Polen nach einem dummen zweiten Foul von Sobolewski in der 75. Minute in Unterzahl geraten waren und die Mannschaft von Jürgen Klinsmann nach viel Leerlauf in der zweiten Halbzeit ihre Chance witterte - und bekam.

Sowohl die verblüffende WM-Nominierung des Dortmunder Youngsters David Odonkor, der in der Bundesliga mehr durch seinen ungeheuren Speed, denn durch fussballerische Klasse aufgefallen ist, als auch die des Stürmer-Urgesteins Oliver Neuville war skeptisch betrachtet worden. Aber diese beiden Spieler entschieden eine streckenweise temporeiche, enge und mit grosser Leidenschaft umkämpfte Auseinandersetzung: Der enteilte Odonkor mit einer Flanke von rechts und der heranspurtende Neuville mit dem Riecher, an der richtigen Stelle am Fünfmeterraum heranzufliegen und den Ball über die Linie zu drücken. Odonkor selber gab nach der Partie zu, bei seiner Hereingabe nicht gesehen zu haben, «ob dort ein Stürmer steht. Jetzt bin ich überglücklich, dass Oliver den Ball rein gemacht hat».

Für den Bundestrainer ist dieses Tor, mit dem das letzte Gruppenspiel der Deutschen gegen Ecuador wohl nur noch über Platz eins oder zwei und den Gegner im Achtelfinal entscheiden wird, doppelte Bestätigung, denn beide Spieler warf er in der Schlussphase ins Rennen. Odonkor ersetzte Verteidiger Friedrich, ein Signal, das bei der Mannschaft ankam, und Neuville wurde für den wirkungslosen Podolski eingewechselt.

Somit reduzierte sich das Duell Polen gegen Polen - beide deutschen Stürmer haben ihre Wurzeln im Nachbarland - auf den Ein-Mann-Angriff Miroslav Klose. Er war wenige Augenblicke vor Neuvilles Tor an der bis dahin spektakulärsten Szene beteiligt, als Klose und Ballack an der Querlatte scheiterten.

Der Rest war eine Explosion der Emotionen, auf dem Spielfeld, vor der Trainerbank der Deutschen und auf den steilen Tribünen der Dortmunder Fussballburg, wo Deutschland seit 1974 kein Länderspiel verloren hat.

65 000 Zuschauer bildeten eine unvergleichliche Kulisse und schufen einen ebenso gewaltigen Lärmpegel, dort, wo es am Montag an den Schweizer Fans sein wird, ihrer Mannschaft gegen Togo ähnlichen akustischen Rückenwind zu verleihen. Für die Polen, die nach dem 0:2 gegen Ecuador eine deutliche Leistungssteigerung zeigten und lange stabil verteidigten - was auch auf die Deutschen zutrifft - bleibt eine Serie bestehen: Zum vierten Mal traten sie bei ihrer siebten WM-Teilnahme gegen den WM-Gastgeber an, und alle Spiele verloren sie, ohne ein Tor erzielt zu haben. Die befürchteten Ausschreitungen beim Aufeinandertreffen von polnischen und deutschen Fans - oder besser gesagt: der Schlägertrupps, die sich auf den Weg in die WM-Stadt gemacht hatten - blieben vor dem Spiel zwar aus. Aber die Polizei nahm vorsorglich 60 Polen fest und kesselte 120 Deutsche ein, die Hooligangruppen zugeordnet wurden. Es flogen Flaschen gegen die Sicherheitskräfte, die sich auch im Nachgang auf eine brenzlige Lage einstellten. Während der Partie kam es zu Katz-und-Maus-Spielen zwischen Hooligans und der Polizei in der Stadt.

CHRISTOPH KIESLICH, Dortmund

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