München (ots) - Es herrschen turbulente Zeiten an der Grünwalder Straße. Die ARGE fordert eine Neuwahl des Aufsichtsrats, Hauptsponsor Festina "Burgfrieden bis zum nächsten Spiel"; und was das Wichtigste ist: sportlich läuft es auch nicht nach Wunsch. tsv1860.de sprach mit Präsident Karl Auer.

Herr Auer, die ARGE, Arbeitsgemeinschaft der organisierten Fanklubs, hat in einem Schreiben an das Präsidium den Antrag gestellt, den aktuellen Aufsichtsrat abzuberufen und neu zu wählen, und zwar binnen sechs Wochen. Wie hat das Präsidium reagiert? Karl Auer: Das Präsidium ist von der Satzung her verpflichtet, dem Antrag stattzugeben, wenn ein Viertel der Delegierten dies wünschen - das war der Fall. Dieser Antrag ist also völlig legitim.

In den Medien wurden Spekulationen laut, dass Oberbürgermeister Christian Ude freiwillig aus seinem Amt zurücktreten würde, wenn eine Abwahl im Raum stünde ...

Karl Auer: In der Presse wurde in der Tat zuletzt viel spekuliert. Fakt ist, dass wir mit der Arbeit von Herrn Ude sehr zufrieden sind, das habe ich ihm in einem persönlichen Gespräch auch mitgeteilt. Ich gehe davon aus, dass er uns noch lange als Aufsichtsratsmitglied erhalten bleibt, das sehen unsere Delegierten im Übrigen genauso.

Manfred Stoffers, Mitglied der Geschäftsleitung bei Hauptsponsor Festina, forderte in einer Presseerklärung "Burgfrieden bei 1860 bis zum nächsten Spiel" ein, der Appell richtete sich "an alle, die sich engagiert und ernsthaft um den TSV bemühen, aber auch an alle notorischen Besserwisser, Vereinsmeier, Stammtischpolitiker, Amigos, Quacksalber, Winkeladvokaten, Heilsbringer, Erbsenzähler, Wichtigtuer und Streithansel". Bis dahin solle das "Großreinemachen" im Verein fortgesetzt werden. Was halten Sie von dieser doch eher ungewöhnlichen Maßnahme?

Karl Auer: Grundsätzlich bin ich ebenfalls dieser Meinung. Wir haben nur das Problem, dass gewisse Personen, die im Verein selbst kein offizielles Amt ausüben, sich ständig über die Medien artikulieren und darin versuchen, eigene Interessen in den Vordergrund zu stellen. Die handelnden Personen im Verein sind sich einig, dass wir Diskussionen nicht mehr öffentlich austragen, sondern intern ansprechen und regeln, dann werden sie verkündet.

Am Montag steht für die Löwen das Auswärtsspiel in Freiburg an, danach folgen die Spiele in Braunschweig und Burghausen, anschließend gastiert Bochum in der Allianz Arena. Richtungsweisende Wochen für den Verein.

Karl Auer: Absolut. Ich habe den Aufstieg freilich noch nicht ganz abgeschrieben, aber wir brauchen dringend ein Erfolgserlebnis, am besten fangen wir in Freiburg damit an. Das Dreisamstadion war für uns immer schon ein gutes Pflaster, ich hoffe, dass es so bleibt. Dort haben wir unser letztes Pflichtspiel gewonnen, 3:1 nach Verlängerung im DFB-Pokal im Dezember, vielleicht ist uns ja diesmal wieder das Glück hold. Die Mannschaft arbeitet konzentriert; ich bin überzeugt, dass uns die Wende noch gelingt. Die Löwen sollte man nicht zu früh abschreiben!

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