Bayern: "Wir spielen für das iranische Volk" |
12.01.2006 Bayern: "Wir spielen für das iranische Volk" Morgen spielt der FC Bayern München im Iran gegen Persepolis Teheran, dem Ex-Club von Stürmer Ali Karimi. Doch die Gemüter sind angesichts der momentanen politischen Lage sehr gespalten. Es gibt Stimmen, die dem Bundesligisten wenig Verständnis entgegenbringen und meinen, dass sich der deutsche Meister als Propagandamittel des iranischen Regimes missbrauchen lässt. Doch dagegen wehrt sich Uli Hoeneß vehement. "Wir spielen für das iranische Volk, nicht für das Regime", stellt er trotz der kritischen Stimmen unmissverständlich klar. Für die Partie erhalten die Münchener eigenen Angaben zufolge ein sehr großzügiges Honorar, was natürlich dem Spiel, bei dem wohl gut 100.000 Menschen im Stadion sein werden, einen faden Beigeschmack gibt. Doch unrecht hat der Bayernmanager mit seiner Einstellung sicherlich nicht. Schließlich ist der Iran auch Teilnehmer der WM 2006. Trotz der zugegebenermaßen großen politischen Spannungen bedingt durch die Äußerungen des iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad kann es sich die Welt nun nicht leisten, ein komplettes Volk zu isolieren. Schließlich geht es um Sport. Und Menschen, die es verstehen, sich in Wettkämpfen auseinanderzusetzen, haben keine Zeit, Kriege zu führen. Der FC Bayern München sollte deshalb wegen seiner mutigen Einstellung zum Thema nicht verurteilt werden. Durch Ausgrenzung entsteht Hass, durch Hass entstehen Kriege. Die Bayern haben dem iranischen Volk die Hand gereicht. Höchstwahrscheilich bringt diese Hand nicht den Weltfrieden und kann die verhärteten Fronten nicht brechen. Aber zumindest lässt sie die Deutschen positiver bei den einfachen Menschen im Iran dastehen. Das ist nur ein kleiner Schritt, aber zumindest ein erster.
Ali Karimi im Portrait
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