Von diesem Spiel werden Bayernfans noch ihren Kindeskindern erzählen. In einem an Dramatik kaum zu überbietenden Spiel qualifizierte sich der Bundesligist im UEFA-Cup-Rückspiel in der Verlängerung durch ein 3:3 beim FC Getafe fürs Halbfinale.

Nach dem 0:1 in Hinspiel war eines klar. Der Rekordmeister musste bei den Spaniern mindestens ein Tor erzielen, um weiterkommen zu können. Die Bayern begannen gut und hatten bereits nach einer Minute die erste Hundertprozentige.

Nach nur sechs Minuten war Getafe nur noch zu Zehnt. De la Red sah nach einer Notbremse an Klose als letzter Mann die Rote Karte.

Trotz der Unterzahl gingen die Gastgeber völlig überraschend kurz vor der Pause durch Contra mit 1:0 in Führung. Nun ging das große Zittern für die Münchener los. Die Bayernfans mussten bis zur 89. Minute bangen. Erst dann erlöste Franck Ribery, der bis zu diesem Zeitpunkt kein gutes Spiel zeigte, sein Team und glich zum 1:1 aus.

Es ging also in die Verlängerung. Und die konnte schlechter nicht starten. In der 94. Minute stand es schon 3:1 für Getafe, da Casquero (92.) und Braulio (94.) trafen. Nun mussten die Bayern zwei Toren hinterherrennen.

Toni schaffte nach 115 Minuten zunächst den Anschlusstreffer und brachte damit zumindest wieder erwas Hoffnung zurück. In der Schlussminute hielte es selbst Torhüter Oliver Kahn nicht mehr in seinem Kasten. Eine Flanke von Sosa traf schließlich maßgerecht den Kopf von Toni, der unhaltbar für Abbondanzieri einlochte.

Getafe hatte den deutschen Rekordmeister am Rande der Niederlage. Doch wieder einmal konnte der Wille Berge versetzen. Bayern bleibt als letzter deutscher Vertreter in einem interantionalen Wettbewerb und hat weiterhin die Chance, in einer Saison vier Titel zu gewinnen. Bayer Leverkusen schied trotz eines 1:0 Sieges bei St. Petersburg aus dem UEFA-Cup aus. Die Russen sind zugleich auch der Halbfinalgegner der Münchener.

Luca Toni