Halle (ots) - Dem Fußball in Sachsen-Anhalt droht ein Präzedenzfall. Wie die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Mittwochausgabe) berichtet, hat sich erstmals ein Zivilgericht im Land für zuständig erklärt, über die Wertung eines Fußballspiels zu entscheiden.

Der Fall der Verbandsliga-Partie Grün-Weiß Piesteritz gegen Grün-Weiß Wolfen (0:1) wird vom Amtsgericht Magdeburg unter dem Aktenzeichen 160/C 318/08 behandelt.

In besagter Partie hatten die Wolfener einen Spieler eingewechselt, der nicht auf dem Spielprotokoll eingetragen war. Dagegen hatte Piesteritz protestiert. In erster Instanz entschied das Sportgericht des Fußball-Landesverbandes Sachsen-Anhalt zugunsten der Kläger.

Das Verbandsgericht hob das Urteil jedoch auf und erkannte Wolfen den Sieg zu. Damit gaben sich die Piesteritzer nicht zufrieden und reichten nun Klage gegen den Landesverband beim Amtsgericht Magdeburg ein. Der Anwalt der Piesteritzer, Christoph Hasse, begründet die Klage mit "Verstößen gegen elementare rechtsstaatliche Regeln". Er sieht zudem "die Grundsätze eines fairen Verfahrens" verletzt. Das Verbandsgericht habe "in grobem Maße gegen die eigene Rechts- und Verfahrensordnung" verstoßen.

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