Das war ein dickes Ding, was sich Michael Henke gestern bei der DFB-Pokal-Partie seines 1. FC Kaiserslautern bei Rot-Weiß Erfurt leistete. Spieler des Gastgebers beschimpfte er mit den Worten "Scheiß Ossi".

Auslöser dieser Äußerung war ein Foul an seinem Abwehrspieler Fabian Schönheim. Zwar entschuldigte sich Henke später für seine Entgleisung, doch kann man so etwas entschuldigen ?

Nein, eine solche Äußerungen macht man nicht einfach aus dem Affekt heraus. Irgendwelche tief verinnerlichten Gedanken müssen zu dieser Entgleisung geführt haben. Schlimm ist auch nicht die Äußerung an sich, sondern vielmehr die durch die Äußerung ans Tageslicht gekommene Einstellung des Noch-Lautern-Trainers.

Ein Politiker müsste für eine derarte Aussage seinen Hut nehmen. Ein Bundesligatrainer steht allerdings ähnlich im öffentlichen Rampenlicht. Deshalb darf ein solches Verhalten nicht ohne Konsequenzen hingenommen werden.

"Wir entschuldigen uns in aller Form bei der Erfurter Klubführung", äußerte Rene C. Jäggi sofort nach Bekanntwerden des Skandales. Zudem wurde der Trainer zu einer Geldstrafe von 10.000 Euro an die Erfurter Nachwuchsabteilung verdonnert.

Doch es gibt Dinge im Leben, die kann man mit Geld nicht gutmachen. Gerade angesichts der großen wirtschafltichen Probleme in unserem Land ist das die falscheste Äußerung zum denkbar falschensten Zeitpunkt.

Zudem sollte ein Michael Henke wissen, dass unser derzeit bester deutscher Fußballer Michael Ballack, den er selbst als Co-Trainer beim FC Bayern betreute, ebenfalls ein "Ossi" ist. Traurig, dass es 15 Jahre nach der Wiedervereinigung immer noch solches Gedankengut gibt.

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