Magath kritisiert steigende Vermarktung |
25.10.2005 Magath kritisiert steigende Vermarktung Gütersloh (ots) - In der Debatte um die internationale Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Fußballs sieht Felix Magath das Thema Fitness nur als Teilproblem. Gegenüber dem Offiziellen FIFA WM 2006[TM] Magazin »Countdown«, herausgegeben von der arvato-Tochter medienfabrik Gütersloh GmbH, erklärte der Trainer des FC Bayern München: »Die immer intensivere Vermarktung bedingt eine Vernachlässigung des Sportlichen. Durch Werbe- und Medientermine der Spieler gehen Zeit und Energie verloren, die in den Kern ihres Berufes investiert werden müssten - physisch und mental. Und es bleibt zur Erholung nicht mehr genügend Zeit.« Angesprochen darauf, dass die englische Premier League trotz vergleichbarer Rahmenbedingungen mehr Intensität, Tempo und Leidenschaft biete als die Bundesliga, meinte Magath: »Wie sollen die Bundesliga-Profis Leidenschaft zeigen, wenn jeder Zweikampf abgepfiffen wird? Wie soll da Spielfluss aufkommen? Zur Kommerzialisierung: Die Klubs der Premiere League gestatten nach meiner Kenntnis deutlich weniger Termine für Medien, Sponsoren und öffentliches Training.« Außerdem kritisiert Magath, dass parallel zu dieser Entwicklung in Deutschland »eine schleichende Entmachtung der Trainer« erfolgt sei: »Dreimal verloren und 'Tschüss'. Der Coach ist zum Augenblickserfolg gezwungen. Was liegt ihm da näher: Die Verpflichtung eines routinierten Nationalspielers aus Osteuropa oder die Ausbildung eines deutschen Talents? Und so geht auch die Breite an deutschen Spielern in der Liga verloren, aus der Bundestrainer schöpfen kann ... dass wir international nicht mehr erstklassig sind, ist nicht neu. Inzwischen haben sich alle arrangiert, und die WM im eigenen Land deckt alles zu.«
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