18.04.2005 29. Spieltag: Stimmen Der VfL Bochum kann weiter hoffen. Bis auf einen Punkt ist das Team dank eines 2:1-Erfolges bei den roten Teufeln an die Nichtabstiegsplätze herangekommen. Auch Rostock lebt dank des Sieges gegen Stuttgart wieder. Im Abstiegskampf herrscht wieder große Spannung, doch die Meisterschaft scheint wohl zugunsten der Bayern vorzeitig entschieden. Doch wie sahen Trainer, Spieler und Verantwortliche die Partien ? Hier einige Stimmen: Uli Hoeneß: "Ich glaube, wir haben heute einen schönen Samstagnachmittag gehabt. Wir haben nicht so super gespielt, aber erfolgreich. Natürlich hat das Spiel vom Dienstag in den Knochen gesteckt, aber wir haben nie aufgegeben, unsere Chance gesucht und am Ende auch gefunden. Jetzt spielen wir weiter und schauen, dass wir de Vorsprung bis zum Ende halten, damit wir was zum Feiern haben." Oliver Kahn: "Das war einer der Siege, die Meisterschaften entscheiden können. Es ist noch ein sehr, sehr weiter weg, es sind noch eine Menge Spiele, und die Vergangenheit in der Bundesliga hat gezeigt, was alles möglich ist. Wir werden alles tun aber ganz bestimmt nicht, uns sicher als Deutscher Meister fühlen." Robert Enke: "Wir hätten in der ersten Halbzeit durchaus das Tor machen können, es lag wieder einmal an der Chancenverwertung. Dass man dann in der zweiten Halbzeit aufpasst, dass man sich nicht einen einfängt, ist auch klar. Wenn es 0:0 ausgegangen wäre hatte ich auch gesagt, wir hätten zwei Punkte verschenkt, weil heute mehr drin war. Dass man dann so verliert, ist wieder typisch Bayern. Die Chance in den UI-Cup zu kommen ist noch da." Per Mertesacker: "Wir haben 90 Minuten ein Superspiel gemacht, das war Pech. Wir standen oft genug vor der Kiste, wir müssen die Chancen auch machen." VfB-Mittelfeldspieler Silvio Meißner: "Wir haben heute einfach nicht gut Fußball gespielt und hätten den Sieg auch nicht verdient gehabt. Wir wussten, dass Rostock heute seine letzte Chance nutzen wollte, konnten aber einfach nicht dagegen halten." VfB-Verteidiger Markus Babbel: "Heute hat man gesehen, dass wir einfach Probleme gegen Mannschaften haben, die in erster Linie vom Kämpferischen leben. Wir waren der Favorit und hätten eigentlich das Spiel machen müssen, haben uns aber viel zu wenige Chancen erarbeitet und deshalb am Ende auch nicht unverdient verloren. Vielleicht ist es auch zu sehr in den Köpfen gesteckt, dass wir noch eine Chance hatten, deutscher Meister zu werden. Das ist jetzt nicht mehr der Fall, aber trotzdem ist noch nichts vorbei. Mann kann hinfallen, aber muss danach auch wieder aufstehen. Die Saison ist noch nicht aus, sondern geht jetzt erst in ihre entscheidende Phase." VfB-Stürmer Marco Streller: "Nach dem 1:1 dachte ich eigentlich, dass wir es noch packen und das Spiel drehen. Es sah zunächst auch so aus, als ob wir zurückkommen. Ich hatte auch das Gefühl, dass die Mannschaft bereit ist, aber das war ganz offensichtlich nicht so. Trotzdem haben wir noch immer eine gute Chance auf Platz zwei, denn die anderen haben im Prinzip ja für uns gespielt. Deshalb müssen wir jetzt gegen Wolfsburg einfach wieder gewinnen." Christian Wörns: "Ich träume noch weiter vom UEFA-Cup. Wir müssen jetzt versuchen gegen Kaiserslautern die drei Punkte zu holen. Dann sieht alles vielleicht schon wieder ganz anders aus. Es lag heute daran, dass wir vorne die Bälle nicht halten konnten. Sicherlich wollten wir nachlegen und das 2:0 machen, aber wir haben vorne nicht konsequent genug nachgelegt. Und dann kriegst du zum Schluss so ein doofes Ding. Das war für mich die einzig richtige Chance von Bielefeld im ganzen Spiel. Das war schon ganz bitter heute." Florian Kringe: "Auf dieses Tor habe ich lange gewartet. Diese Abschlussschwäche war das, was mir immer vorgeworfen wurde. Das habe ich mir auch selbst vorgeworfen. Ich hoffe sehr, dass es jetzt nicht bei diesem einem Tor bleibt. Trotzdem wäre es für mich wichtiger gewesen, heute zu gewinnen und die drei Punkte mitzunehmen. Wir haben uns nun so weit nach oben gearbeitet, ich hoffe, dass uns das jetzt nicht irgendwie zurückwirft. Jetzt müssen wir zusehen, dass wir im Heimspiel nächste Woche die drei Punkte holen." Matthias Hain, Torhüter Arminia Bielefeld: "Wir haben Dortmund heute sehr gut im Griff gehabt und waren spielerisch überlegen. Unsere Dominanz haben wir allerdings nicht in Torchancen umgesetzt. Das kann daran liegen, dass wir vielleicht doch schon zu sehr das Pokalspiel am Mittwoch gegen die Bayern im Kopf hatten. Es ist aber wichtig, dass unsere gute und engagierte Leistung mit einem Punkt belohnt wurde." Dede: "Wir haben in der ersten Halbzeit gut gespielt, in der zweiten Halbzeit waren wir kollektiv nicht mehr so stark. Durch das Remis haben wir die Chance verpasst, uns vielleicht direkt für den UEFA-Cup zu qualifizieren. Doch jetzt muss es heißen: Kopf hoch und gegen Kaiserslautern von vorn beginnen." Tomas Rosicky: "Wir waren in der zweiten Halbzeit schlecht, haben dann zum Schluss den entscheidenden Fehler gemacht, der schwer bestraft wurde. Ärgerlich ist, dass wir zuletzt sehr starke Mannschaften geschlagen haben und nun zuhause gegen Bielefeld nicht bestehen können. Das wirft uns zurück." Michael Zorc: "Die Leistung in der ersten Halbzeit war gut, obwohl wir auch da schon beim letzten Pass und im Abschluss nicht sorgfältig genug waren. In der zweiten Hälfte haben wir hinten nichts zugelassen, aber auch vorne nichts mehr herausgespielt. Wenn man dann kurz vor Schluss das 1:1 bekommt, muss man fast schon sagen, dass das auch verdient ist. Besonders ärgerlich ist, dass wir vor dem Spiel genau das angemahnt haben." Christoph Metzelder: "Ich denke, wir haben das Spiel über weite Strecken bestimmt, haben unsere Druckphase allerdings nicht ausnutzen können, um das zweite Tor zu machen und haben es auch versäumt das Ergebnis über die Zeit zu retten. Es rächt sich natürlich, wenn man nicht frühzeitig das Spiel entscheidet. Wir waren heute in allen Bereichen nicht so gewohnt dominant, um das Spiel zu gewinnen. Für Kaiserslautern gilt: Man muss in den Phasen wo es gut läuft Tore machen und das Spiel frühzeitig entscheiden." Roman Weidenfeller: "Wir haben sehr viele Möglichkeiten gehabt, aber nicht geschafft, diese in Tore umzusetzen. Wir haben uns zwischendurch zu sehr hängen lassen, das war unser Fehler und daher stand es am Ende 1:1. Das hat allerdings nichts mit einem Rückfall in alte Zeiten zu tun. Das stimmt ganz und gar nicht. Dieses Remis wird auch keinen Bruch bei uns geben. Sicherlich sind wir jetzt alle sehr enttäuscht, aber wir werden uns in der kommenden Woche berappeln und gegen Kaiserslautern wieder wie gewohnt fighten. Wir haben auch vor dem Spiel nicht extrem Richtung sechsten Platz geschielt. Wir wollen so viele Punkte sammeln wie möglich. Heute haben wir zwei zu wenig geholt, die holen wir uns nächste Woche zurück." Interimstrainer Hans-Werner Moser (1. FC Kaiserslautern): Ich bin enttäuscht. Wir wollten nach dem Auswärtssieg in Bielefeld auch zu Hause punkten. Wir hatten drei, vier hunderprozentige Torchancen und haben dann praktisch durch ein Eigentor verloren. Im Aufbauspiel waren wir sehr unglücklich. Der Mannschaft kann ich vom Kampfeswillen her nichts vorwerfen. Trainer Peter Neururer (VfL Bochum): Der Sieg war glücklich, aber mit Sicherheit nicht unverdient. Durch das kuriose 2:1 sind wir für unser Risiko belohnt worden. Momo gönne ich das Tor ganz besonders nach seiner langen Verletzung. Die Möglichkeit, den Klassenerhalt zu schaffen, ist jetzt wieder größer geworden. Trainer Erik Gerets (VfL Wolfsburg): In der ersten Halbzeit haben wir guten Fußball gespielt und gute Möglichkeiten gehabt. Leider haben wir in der zweiten Hälfte vergessen, so weiter zu spielen. Wir waren überhastet, und der letzte Pass ist fast immer schief gegangen. Trainer Wolfgang Wolf (1. FC Nürnberg): Man hat gemerkt, dass wir einen Riesenrucksack auf den Schultern hatten. Das war das Abstiegsgespenst. Das 1:0 in der zweiten Halbzeit war verdient, weil wir unbedingt gewinnen wollten. Ich wusste, wie es in Kaiserslautern steht und habe in der Halbzeit taktisch umgestellt. Der Sieg war heute Gold wert. Jetzt gilt es gegen Mönchengladbach. Wir müssen einen Dreier einfahren, egal wie. Trainer Dick Advocaat (Bor. M'gladbach): "Das war nicht unser Tag, wir haben sehr schlecht gespielt. Mainz hat verdient einen Punkt geholt. Das war bereits das zweite Spiel, das wir in der letzten Minute noch aus der Hand gegeben haben. Das ist sehr enttäuschend." Trainer Jürgen Klopp (FSV Mainz 05): "Ich bin mit unserem Spiel sehr zufrieden, wir haben richtig gut gespielt und sehr kompakt gestanden. Wir haben uns gute Chancen herausgespielt und sind auch nach dem Rückstand nicht unruhig geworden. Der Punkt war sehr verdient, auch wenn der Ausgleichstreffer erst in der Nachspielzeit fiel." Trainer Ewald Lienen (Hannover 96):"Meine Mannschaft hat ein riesengroßes Kompliment verdient. Wir hätten zwei, drei Mal in Führung gehen können, haben aber leider unsere Chancen nicht genutzt. Ein unkonzentrierter Moment hat dann genügt, um Bayern den Sieg zu überlassen." Trainer Felix Magath (Bayern München): "Wenn man sich die Ergebnisse ansieht, muss man sagen, dass es ein schöner Samstag war. Hannover hat uns besonders in der ersten Hälfte in Schwierigkeiten gebracht. Auf Grund der Spielanteile haben wir aber verdient gewonnen. Wir haben einen wichtigen Schritt in Richtung Meisterschaft getan, aber es sind noch 15 Punkte zu vergeben." Trainer Bert van Marwijk (Borussia Dortmund): "Nach der Euphorie in der vergangenen Woche wussten wir, dass es schwer wird. Am Ende hat Bielefeld verdient unentschieden gespielt. Bei uns war der letzte Pass nicht gut. Außerdem hat unser Angriff nicht den besten Tag gehabt." Trainer Uwe Rapolder (Arminia Bielefeld): "Mit dem Punktgewinn bin ich zufrieden, zumal Dortmund einen klaren Aufwärtstrend verzeichnete. Dass wir so kurz vor Schluss zum Ausgleich gekommen sind, war am Ende glücklich, aber verdient." Trainer Volker Finke (SC Freiburg): "Die Leistungen beider Teams waren fast gleichwertig. Ich habe meinen Spielern nach der Partie in der Kabine gesagt, dass sie den Kopf hochnehmen sollen. Wenn mich jemand fragt, warum es in dieser Saison für uns so läuft, dann gebe ich ihm gerne die Videokassette dieses Spiels. Es ist typisch für das, was in dieser Saison mit uns passiert. Aber wir müssen diese Niederlage so hinnehmen. Ich muss versuchen, mit den Spielern so zu arbeiten, dass die Freude nicht verloren geht." Trainer Klaus Augenthaler (Bayer Leverkusen): "Ich bin froh, dass wir nach zwei Niederlagen drei Punkte mitnehmen konnten. Wir sind auf dem besten Wege, so wie wir die Woche über gearbeitet haben. Es war sicher kein berauschendes Fußballfest, und es gab nach dem Spiel auch selbstkritische Stimmen in der Mannschaft, aber der Neuanfang hat ganz gut funktioniert. Wir werden auch weiter konzentriert arbeiten, um in der kommenden Woche gegen Werder Bremen wieder mehr Selbstvertrauen zu haben. Dimitar Berbatov sollte man nicht herausheben, nur weil er zwei Tore geschossen hat. Dafür wird er schließlich gut bezahlt." Trainer Thomas Schaaf (Werder Bremen): "Wir haben viel versucht, aber es ist uns sehr wenig gelungen. Wie zuletzt sehr oft, sind wir wieder einmal in Rückstand geraten und haben uns das Leben damit unnötig schwer gemacht. Anders als vor einer Woche in Hamburg waren wir nicht zweikampfstark genug, um das Spiel noch zu drehen." Trainer Falko Götz (Hertha BSC): "Die Mannschaft hat bis zur letzten Minute gekämpft, dafür gebührt ihr ein Sonderlob. Unsere Situation in der Tabelle hat sich jetzt verbessert, im oberen Bereich schiebt sich alles zusammen. Wir hätten sogar noch schneller für eine Entscheidung sorgen können, wenn wir unsere Konter konsequenter gespielt hätten." Trainer Ralf Rangnick (Schalke 04): "Nach dem 1:0 hat alles für uns gesprochen und danach haben wir aber im Aufbau und im Passspiel zu viele Fehler gemacht und hatten viele unnötige Ballverluste. Wir haben zu wenig Kapital aus dem Führungstreffer geschlagen. Insgesamt haben wir für ein Heimspiel zu wenig Druck auf das gegnerische Tor gemacht. Jetzt geht es in erster Linie darum, den zweiten Platz zu verteidigen." Trainer Thomas Doll (Hamburger SV): "Die Anfangs-Viertelstunde haben wir verschlafen, und wir sind nie richtig ins Spiel und immer einen Schritt zu spät gekommen. Dann hat meine Mannschaft eine Reaktion gezeigt, hat mutiger nach vorne gespielt und war kerniger in den Zweikämpfen. Man hat gesehen, was mit Engagement möglich ist. Ich freue mich riesig für meine Jungs, was sie über 70 Minuten abgeliefert haben." Trainer Jörg Berger (Hansa Rostock): "Wir haben verdient gewonnen, weil wir mehr Leidenschaft und mehr Wille gezeigt haben. Es war eine geschlossene Mannschaftsleistung auf einem Level, das man von uns erwarten muss, um das große Wunder noch zu schaffen. Wir sind wieder dabei." Trainer Matthias Sammer (VfB Stuttgart): "Wir haben verdient verloren, weil wir die schlechtere Mannschaft waren. Wir sind zu wenig gelaufen und deshalb nicht zum spielerischen Element gekommen. Ein gewisses Level muss man immer erreichen, aber wir waren heute unter unserem Level. Wir haben heute eine gute Chance vergeben, um auf uns aufmerksam zu machen." im Forum über das Thema diskutieren