Bayer 04: Calmund spricht Klartext |
19.08.2004 Calmund spricht Klartext Rainer Calmund, Ex-Manager von Bayer 04 Leverkusen spricht Klartext. In der GQ Gentlemans Quarterly nimmt er Stellung zur Situation in der Nationalmannschaft, seinem Abgang bei Bayer 04 und dem Wert des Lebens. "Depressiv sind wir nur, weil wir vorneweg größenwahnsinnig sind. Wir sind die Größten! Wir sind die Besten! Das kann ich nicht vertragen. Ich bin stolzer Deutscher, aber manchmal, wenn ich unser Land angucke, geht mir der Deckel fliegen. Es war ein Glück, dass Franz Beckenbauer und Egidius Braun die WM geholt haben. Aber die ärmste Sau wird der Bundestrainer sein. Ob der Rudi Völler geheißen hätte oder Jürgen Klinsmann.", urteilt er über unser Gejammer nach dem EM-Versagen und die Aussichten bei der WM 2006. Auch über seinen Abgang bei Bayer 04 Leverkusen spricht er offen. Dies sei ihm nicht leicht gefallen. "Der Abschied von meinen Jungs, mit Geheule und allem, was dazugehört, war für mich wie mein eigenes Begräbnis", erklärt er wehmütig. Er sei immer noch voll auf der Höhe, sein Gesundheitszustand sei kein Grund für sein Ausscheiden bei Bayer 04. "Ich kann noch immer sieben Tage die Woche 15 Stunden lang durchmalochen und Probleme aus der Welt schaffen.", gibt sich Callmund selbstbewußt. Doch Callmund weiß auch, dass zuviel Belastung oft das schnelle Ende sein kann. Das Leben habe für ihn einen sehr großen Wert. "Ich bin ein ganz großer Feigling. Ich habe Angst vorm Sterben. Wenn mir ein Arzt sagt: 'Jetzt leg dich auf die Pritsche, sonst stirbst du', dann leg ich mich mucksmäuschenstill hin.", wird er zitiert. im Forum über das Thema diskutieren
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