Vierschanzentournee: Zajc disqualifiziert – Hoffmann rückt in Oberstdorf aufs Podest

Drei Millimeter mit großen Folgen: Beim Auftakt der Vierschanzentournee in Oberstdorf wird Timi Zajc nachträglich disqualifiziert. Felix Hoffmann profitiert – und steht überraschend auf dem Podest.

Vierschanzentournee Auftakt Oberstdorf Skispringen

Der Start in die 74. Vierschanzentournee ist von einer Regelentscheidung überschattet worden. Der Slowene Timi Zajc verlor beim Auftaktspringen in Oberstdorf seinen zweiten Platz nachträglich durch eine Disqualifikation. Der Grund: Sein Anzug war am Bein um drei Millimeter zu lang.

Die Konsequenz war drastisch – und regelkonform. Statt Zajc rückte der Deutsche Felix Hoffmann auf Rang drei vor und durfte sich unverhofft über den größten Erfolg seiner bisherigen Karriere freuen.

Kontrolleur bleibt hart: „Regel ist Regel“

Für die Entscheidung verantwortlich war der neue Chefkontrolleur im Skisprung-Zirkus. Er machte nach dem Wettkampf unmissverständlich klar, dass es keinen Ermessensspielraum gebe. Schon kleinste Abweichungen könnten einen messbaren Vorteil bringen – und seien daher nicht hinnehmbar.

Ein größerer Anzug bedeutet mehr Fläche, mehr Auftrieb und potenziell weitere Sprünge. Genau deshalb gelten im Skispringen extrem enge Toleranzen. Dass es diesmal nur um wenige Millimeter ging, änderte an der Entscheidung nichts.

Keine Wiederholung alter Skandale – aber klare Linie

Zehn Monate nach dem viel diskutierten Anzug-Skandal bei der WM in Trondheim wurden schnell Erinnerungen wach. Doch der Fall Zajc unterscheidet sich deutlich: Damals ging es um bewusst eingearbeitete Verstärkungen, diesmal um eine Längenabweichung.

Im Skisprung-Lager wurde die konsequente Linie dennoch überwiegend positiv aufgenommen. Viele sehen darin ein wichtiges Signal zu Beginn eines der prestigeträchtigsten Wettbewerbe der Saison.

Hoffmann erlebt Podest im „Nachsitzen“

Während Zajc die Situation mit Humor nahm, war die Überraschung bei Felix Hoffmann groß. Der Deutsche musste seine Startnummer noch einmal hervorholen und eilte unter dem Jubel seiner Teamkollegen zur Siegerehrung.

An der Seite des überlegenen Siegers durfte Hoffmann einen Moment genießen, mit dem er unmittelbar nach dem Sprung kaum gerechnet hatte. Für den aufstrebenden Springer wurde der Tournee-Auftakt so zum emotionalen Höhepunkt.

Die Vierschanzentournee ist damit gleich zu Beginn um eine Kontroverse reicher – und um ein deutliches Zeichen, dass Regelverstöße, egal wie klein sie erscheinen, konsequent geahndet werden.

30.12.2025, Redaktion Sport-Finden.de