Achterbahn im Donaustadion: Osnabrück gewinnt 5:3 nach wilder Wendung
Schon vor dem Anpfiff war im Donaustadion einiges los: Der Start verzögerte sich, weil Pyrotechnik gezündet wurde und ein Fan auf der Anzeigetafel herumturnte. Als der Ball dann endlich rollte, war Osnabrück sofort im Modus „Vollgas“ – und Ulm bekam die Wucht direkt zu spüren.
Traumstart für den VfL: 2:0 nach 16 Minuten
Osnabrück spielte die ersten Angriffe mit großer Klarheit zu Ende. Tony Rudy Lesueur vollendete eine Hereingabe am zweiten Pfosten zum 0:1 (2.) – ein Auftakt, der dem Spiel sofort Richtung gab. Ulm wirkte noch unsortiert, der VfL blieb dran und legte nach einer Ecke nach: Niklas Wiemann nickte aus kurzer Distanz zum 0:2 (16.) ein.
In dieser Phase hatte Osnabrück alles im Griff, während Ulm zwar mehr Ballbesitz sammelte, aber kaum durch die gut gestaffelte VfL-Defensive kam. Doch dann änderte sich etwas: Ulm fand langsam Zugriff – und brauchte einen starken Moment, um die Partie wieder zu öffnen.
Chessa weckt Ulm – und nach der Pause fällt der Ausgleich
Kurz vor der Pause setzte Dennis Chessa den ersten Ulmer Stich: Nach einem präzisen Pass in den Lauf verkürzte er auf 1:2 (34.). Plötzlich war im Stadion wieder Leben, und Ulm schnupperte daran, dass hier mehr möglich ist als eine weitere Heimniederlage.
Direkt nach Wiederbeginn folgte der nächste Nackenschlag für den VfL: Nach einer Standardsituation blieb Ulm dran und Paul-Philipp Besong köpfte zum 2:2 (48.) ein. Es war genau dieser Moment, in dem das Spiel kippte – Ulm war da, Osnabrück kurz wacklig.
Kehl sorgt mit Doppelschlag wieder für Ordnung
Doch Osnabrück zeigte, warum die Mannschaft defensiv so stabil durchs Jahr kommt: Statt in Hektik zu verfallen, schlug der VfL zurück – und zwar mit voller Wucht. Lars Kehl traf erst nach einer scharf gespielten Szene im Strafraum zum 2:3 (56.). Nur zwei Minuten später profitierte er von einem groben Ulmer Patzer, umkurvte den Keeper und schob zum 2:4 (58.) ein.
Ulm musste sich in dieser Phase schütteln. Die Gastgeber hatten das Spiel gerade auf ihre Seite gezogen – und standen plötzlich wieder mit zwei Toren Rückstand da.
Meißner macht den Deckel drauf – Löder nur noch für die Statistik
Als Ulm noch einmal anlaufen wollte, legte Osnabrück den nächsten Treffer nach. Robin Meißner nahm eine Flanke im Strafraum an, ließ den Ball aufkommen und setzte den Dropkick zum 2:5 (74.) ins Netz – zu passiv verteidigt, gnadenlos bestraft.
Ulm gab sich dennoch nicht auf. Elias Löder traf nach einer Flanke per Kopf zum 3:5 (87.), doch die Aufholjagd kam zu spät. Osnabrück ließ in den letzten Minuten den Ball laufen und brachte den Sieg über die Zeit.
Tore
0:1 Lesueur (2.)
0:2 Wiemann (16.)
1:2 Chessa (34.)
2:2 Besong (48.)
2:3 Kehl (56.)
2:4 Kehl (58.)
2:5 Meißner (74.)
3:5 Löder (87.)
Unterm Strich ist es ein Abend, an dem Ulm trotz drei eigener Treffer wieder ohne Punkte dasteht – bitterer geht’s fast nicht. Osnabrück dagegen nimmt aus einem Spiel voller Umschwünge genau das mit, was im Aufstiegsrennen zählt: drei Zähler und das Gefühl, in wilden Phasen den kühleren Kopf zu behalten.
13.12.2025, 06:50 Uhr – Redaktion Sport-Finden.de