Karaman über Schalke-Jahr 2025: „Pures Gefühlschaos“ – und jetzt Tabellenführer

Noch im Frühjahr stand Schalke 04 zeitweise mit dem Rücken zur Wand – inzwischen gehen die Königsblauen als Spitzenreiter in die Winterpause. Kapitän Kenan Karaman beschreibt den Umschwung als emotionalen Kraftakt und findet deutliche Worte über Trainer Miron Muslic.

Kenan Karaman als Kapitän des FC Schalke 04

Wenn man Schalkes Jahr 2025 in einem Satz zusammenfassen müsste, würde Kenan Karaman vermutlich keine Fußballfloskel wählen. Der Kapitän spricht von „purem Gefühlschaos“ – und genau das trifft die Achterbahnfahrt der Königsblauen ziemlich gut: Im Frühjahr musste der S04 phasenweise ernsthaft um den Klassenerhalt bangen, jetzt steht Schalke an der Tabellenspitze der 2. Bundesliga.

Karaman betont, wie überraschend diese Entwicklung selbst für die Mannschaft war. Zu Jahresbeginn hätte er nicht damit gerechnet, „dass es so endet“. Gleichzeitig klingt bei ihm nicht nur Erleichterung durch, sondern auch Stolz: Schalke habe sich den Umschwung „durch gute Entscheidungen und harte Arbeit“ erarbeitet – und damit auch die Verbindung zu den Fans und zur Stadt Gelsenkirchen wieder spürbar gestärkt.

Warum Muslic bei Schalke einen Nerv trifft

Ein zentraler Faktor für die Wende ist aus Karamans Sicht Cheftrainer Miron Muslic. Besonders hebt der Kapitän dessen klare Art hervor: „Du weißt immer, woran du bei ihm bist.“ Muslic sei ehrlich, fordere nichts Unmögliches – aber eben konsequent das, was auf dem Platz möglich ist. Karaman beschreibt ihn als Trainer, der Spieler gezielt packt, Stärken herauskitzelt und täglich Druck macht, ohne dabei beliebig zu werden.

Genau diese Mischung habe Schalke gebraucht: eine klare Ansprache, ein Plan, eine Haltung. Muslic hat den S04 nicht nur stabilisiert, sondern die Mannschaft in eine Richtung geschoben, die in der Hinrunde sichtbar geworden ist – Ergebnis: Herbstmeisterschaft und Winterpause an der Spitze.

Karaman liefert als Kapitän und Toptorjäger

Dass Karaman als Kapitän so präsent wirkt, passt auch zu seinen Zahlen: In der Hinrunde steuerte er sechs Tore bei und ist damit Schalkes bester Torschütze in der Liga. Nicht der große Glamourwert, aber genau die Art von Beitrag, die zu einem Team passt, das sich über Arbeit und Struktur nach oben gekämpft hat.

Karamans Fazit klingt deshalb wie ein tiefer Atemzug nach Monaten voller Unruhe: Er sei froh, dass das Jahr endet – „denn es war sehr turbulent“. Und trotzdem steht da ein Schalke, das wieder nach Schalke aussieht: laut, klar, ambitioniert – und sportlich endlich wieder mit Rückenwind.

28.12.2025, 12:06 Uhr · Redaktion Sport-Finden.de