VAR dreht das Spiel: Paderborn rettet gegen Darmstadt ein 2:2
Die Geschichte dieses Flutlichtspiels ist eine über zwei völlig unterschiedliche Halbzeiten. Paderborn hatte zu Beginn mehr Ball, wirkte im letzten Drittel aber erstaunlich ideenarm – und wurde von Darmstadt eiskalt erwischt. Schon nach vier Minuten saß der erste Nadelstich: Marco Richter nahm eine Ablage direkt und traf mit Unterstützung einer Abfälschung zum 0:1. Darmstadt zog sich danach tiefer zurück, verteidigte kompakt und wartete geduldig auf den nächsten Moment.
Der kam kurz vor der Pause – und traf Paderborn dort, wo es weh tut: nach einer unübersichtlichen Szene im Strafraum landete der Abpraller bei Killian Corredor, der aus kurzer Distanz zum 0:2 einschob (37.). Darmstadt hatte bis dahin nicht das schönere Spiel, aber die klarere Idee: zupacken, umschalten, gnadenlos sein.
Paderborn kommt wie ausgewechselt zurück
Nach dem Seitenwechsel änderte sich das Bild schlagartig. Paderborn erhöhte Druck und Tempo, brachte mehr Wucht in die Box und spielte deutlich zielstrebiger über die Außen. Darmstadt bekam plötzlich weniger Zugriff, verlor zweite Bälle – und musste immer häufiger nur noch klären statt selbst zu entlasten.
Der Anschlusstreffer war der logische Lohn: Mika Baur setzte einen Angriff aus zentraler Position präzise ins rechte Toreck (55.) – und das Stadion hatte sofort das Gefühl, dass hier noch etwas kippen kann. Darmstadt blieb zwar gefährlich bei Umschaltmomenten (Lidberg und Corredor hatten ihre Szenen), wirkte insgesamt aber zunehmend wacklig.
Der Moment des Spiels: VAR, Armkontakt, Punkt
Je länger die Partie lief, desto mehr schnürte Paderborn die Gäste ein. Flanke um Flanke flog in den Strafraum, Standards stapelten sich – und dann kam die entscheidende Szene: Nach einem Kopfball berührte Klefisch den Ball mit dem Arm. Schiedsrichter Dankert ließ zunächst weiterlaufen, wurde aber vom VAR an den Monitor gebeten. Nach Ansicht der Bilder revidierte er die Entscheidung und zeigte auf den Punkt.
Sebastian Klaas übernahm die Verantwortung und verwandelte den fälligen Elfmeter flach und sicher ins linke Eck zum 2:2 (85.). Darmstadt wirkte in den Minuten danach kurz von der Rolle, Paderborn drückte sogar noch auf den Sieg – doch am Ende blieb es bei der Punkteteilung.
Ein Remis, das sich unterschiedlich anfühlt
Für Paderborn ist das 2:2 ein Statement: Nach 0:2 zurückzukommen, braucht Substanz – und die zeigte die Mannschaft vor allem in der zweiten Halbzeit. Darmstadt hingegen wird sich ärgern, weil die Partie nach dem 0:2 eigentlich in genau der Spur lag, die Kohfeldt-Teams mögen: stabil, kontrolliert, effizient. Doch der Druck wurde zu groß, die Entlastung zu selten – und der VAR-Moment machte den Vorsprung endgültig zunichte.
19.12.2025, 20:21 Uhr, Redaktion Sport-Finden.de