Mainz 05 gegen St. Pauli: Kellerduell zum Jahresabschluss vor der Winterpause
Auf dem Papier ist es ein Duell der Kellerregion – in der Realität ein Spiel, das über den Jahresabschluss hinaus Wirkung haben kann. Mainz 05 ist Tabellenletzter, hat aber seit dem Trainerwechsel spürbar an Schärfe gewonnen. Der FC St. Pauli reist dagegen mit dem Gefühl an, sich in den letzten Wochen wieder stabilisiert zu haben. Wer am Sonntag (21.12., 15:30 Uhr) die Nerven behält und seine Momente nutzt, geht mit einem besseren Bauchgefühl in die kurze Winterpause.
St. Pauli hat sich den Dreier gegen Heidenheim erarbeitet
Der 2:1-Sieg gegen Heidenheim war für St. Pauli mehr als drei Punkte. Er war der Beweis, dass die Mannschaft auch unter Druck eine Antwort findet – und zwar nicht mit Schönspielerei, sondern mit Widerstand. Nach dem Platzverweis gegen Eric Smith musste das Team lange in Unterzahl bestehen, blieb aber präsent, bissig und konsequent in den entscheidenden Szenen. Genau diese Mischung wird auch in Mainz wieder gefragt sein.
Klar ist aber auch: Ein Erfolg gegen einen direkten Konkurrenten ist noch kein Befreiungsschlag. St. Pauli hat sich Luft verschafft – mehr nicht. Deshalb ist der nächste Schritt so wichtig: den Trend nicht nur zu fühlen, sondern in Punkten zu bestätigen.
Mainz sendet unter Urs Fischer ein Lebenszeichen
Mainz kommt mit einem ganz eigenen Rückenwind in diese Partie. International steht der Klub erstmals im Achtelfinale eines europäischen Wettbewerbs, in der Liga dagegen ist die Lage kritisch. Der Bruch war deutlich: wenig Siege, viele Rückschläge, am Ende die Trennung von Bo Henriksen. Mit Urs Fischer setzte Mainz auf einen Trainer, der für Struktur, Disziplin und Mentalität steht – und dessen Start direkt gezeigt hat, was die Mannschaft im Abstiegskampf tragen soll.
Das 2:2 bei Bayern war dafür ein starkes Symbol: Mainz war spielerisch klar unterlegen, aber läuferisch und in der Haltung auf Augenhöhe. Genau diese Spielanlage macht das Team unangenehm: viel Arbeit gegen den Ball, volle Intensität, und dann auf die wenigen Gelegenheiten lauern. St. Pauli sollte wissen, was das bedeutet – denn solche Spiele kippen nicht über Ballbesitz, sondern über Konsequenz.
Entscheidend wird die Bereitschaft, ans Limit zu gehen
Beide Trainer sprechen im Kern über dasselbe Thema: Mainz braucht Glücksmomente und einen starken Torhüter, St. Pauli darf keinen Prozentpunkt nachlassen. Für die Gäste kommt hinzu: Ohne den gesperrten Eric Smith muss Blessin die Balance im Zentrum neu lösen, ohne dabei die Aggressivität zu verlieren, die zuletzt so wichtig war.
Fazit: Das ist kein Spiel für große Gesten, sondern eines für klare Entscheidungen. Mainz wird alles daransetzen, den nächsten Punkt im Abstiegskampf zu erzwingen. St. Pauli will verhindern, dass der eigene Aufwärtstrend sofort wieder abreißt. Wer am Sonntag die Intensität länger hochhält, hat die besseren Karten – und verabschiedet sich mit einem echten Erfolgserlebnis aus 2025.
21.12.2025, 06:02 Uhr – Redaktion Sport-Finden.de