Magnus Carlsen erneut Schnellschach-Weltmeister – Titel Nummer sechs

Schon vor den letzten Runden war klar, dass an Magnus Carlsen in Doha kein Weg vorbeiführt. Der 34-Jährige spielte konzentriert, mutig und vor allem konstant – eine Kombination, die im Schnellschach nur wenige beherrschen. Mit 10,5 Punkten stellte Carlsen nicht nur den Turniersieg sicher, sondern erreichte auch seinen bislang besten WM-Wert in dieser Disziplin.

Auffällig war dabei weniger eine einzelne Glanzpartie, sondern die Art und Weise, wie sich der Norweger Runde für Runde absetzte. Während seine Verfolger untereinander Punkte liegen ließen, nutzte Carlsen jede Gelegenheit, den Vorsprung auszubauen. Das Turnier kippte früh – und kam danach nicht mehr zurück.

Psychologischer Vorteil statt Risiko-Rechnen

Carlsen selbst machte nach dem Turnier keinen Hehl daraus, dass für ihn ein anderer Maßstab gilt als für viele seiner Konkurrenten. Während zahlreiche Spieler auf sichere Remis und Preisgeld schielten, blieb der Weltstar im Angriffsmodus. Genau dieser Ansatz verschaffte ihm den entscheidenden Vorteil.

Der Schlusstag verlief entsprechend unspektakulär. Selbst in der letzten Partie stand der Titel praktisch fest, noch bevor der erste Zug gemacht war. Ein Remis hätte genügt, selbst eine Niederlage hätte Carlsen kaum gefährdet. Emotionale Ausbrüche blieben aus – stattdessen dominierte nüchterne Zufriedenheit.

Deutsche Spieler ohne Ausrufezeichen

Aus deutscher Sicht verlief das Turnier eher unauffällig. Vincent Keymer landete mit 8,0 Punkten im Mittelfeld, Alexander Donchenko und Rasmus Svane blieben ebenfalls hinter den vorderen Plätzen zurück. Für einen tiefen Lauf in den Medaillenbereich reichte es diesmal nicht.

Carlsen hingegen blickt bereits nach vorne. Schon bei der unmittelbar anschließenden Blitzschach-Weltmeisterschaft zählt der Norweger erneut zu den Topfavoriten. Die nächste Titelchance lässt also nicht lange auf sich warten.

29.12.2025, Redaktion Sport-Finden.de