Quansah gesperrt: Bayers Not in der Zentrale wird noch größer

Bayer 04 Leverkusen geht personell schwer angeschlagen ins Topspiel bei RB Leipzig. Nach dem Derby-Erfolg gegen Köln fällt nun auch Jarell Quansah gesperrt aus – und verschärft die ohnehin prekäre Lage in Abwehr und defensivem Mittelfeld.

Jarell Quansah fehlt Bayer Leverkusen gesperrt im Spiel gegen RB Leipzig

Es war keine harte, aber eine folgenreiche Szene. Jarell Quansah griff im Derby gegen den 1. FC Köln in der gegnerischen Hälfte zu spät ein, traf Jakub Kaminski von hinten und sah die Gelbe Karte – seine fünfte in dieser Saison. Die Konsequenz: Sperre im Topspiel bei RB Leipzig.

Für Trainer Kasper Hjulmand kommt der Ausfall zur Unzeit. Quansah hatte sich zuletzt als verlässlicher Part in der rechten Position der Dreierkette etabliert und gehörte zu den stabileren Elementen in einer ohnehin häufig umgebauten Defensive.

Doppelte Lücke in der Dreierkette

Besonders brisant wird die Lage durch die parallelen Abstellungen zum Afrika-Cup. Edmond Tapsoba wird Bayer in Leipzig ebenfalls fehlen, womit Hjulmand nur noch zwei gelernte Innenverteidiger zur Verfügung stehen: Loïc Badé und Jeanuel Belocian.

Damit deutet vieles darauf hin, dass Robert Andrich erneut aus dem Mittelfeld zurück in die Abwehr rücken muss – auf eine Position, auf der er zuletzt sichtbar weniger Sicherheit ausstrahlte als im Zentrum. Gerade über die rechte Seite offenbarte Bayer in der Hinrunde wiederholt Anfälligkeiten.

Probleme verlagern sich ins Mittelfeld

Die logische Verschiebung Andrichs nach hinten öffnet allerdings ein neues Loch auf der Doppelsechs. Dort fehlt mit Ibrahim Maza ein weiterer Fixpunkt, der ebenfalls beim Afrika-Cup im Einsatz ist. Die Alternativen sind überschaubar.

Ezequiel Fernandez kehrte gegen Köln nach längerer Verletzungspause in den Kader zurück, ist aber kaum ein Kandidat für einen sofortigen Startelfeinsatz. Ähnliches gilt für den 18-jährigen Axel Tape, der zwar Tempo mitbringt, nach monatelanger Pause jedoch kaum direkt ins kalte Wasser geworfen werden dürfte.

Improvisation statt Idealbesetzung

Hjulmand bleibt damit wenig Spielraum. Denkbar ist erneut eine Lösung mit Malik Tillman, der bereits früher aus der offensiven Halbposition heraus auf die Doppelsechs rückte. Doch auch das wäre eher eine Notlösung als eine strategische Wunschbesetzung.

Unabhängig von der konkreten Aufstellung ist klar: Bayer reist weit entfernt von einer Idealelf nach Leipzig. Die Sperre von Quansah entzieht dem ohnehin fragilen Personalpuzzle ein weiteres wichtiges Teil – und zwingt den Trainerstab zu riskanten Abwägungen in einem Spiel, das ohnehin höchste Intensität verlangt.

14.12.2025, 14:03 Uhr – Redaktion Sport-Finden.de