Norwegens Fußball trauert um Trainerlegende Åge Hareide
Wie mehrere norwegische Medien unter Berufung auf seinen Sohn Bendik berichten, starb Åge Hareide am Donnerstagabend im Kreis seiner Familie zu Hause. Der frühere Nationaltrainer Norwegens hatte zuletzt schwer mit den Folgen eines Hirntumors zu kämpfen, der im Sommer diagnostiziert worden war.
„Er hat nun sein letztes Spiel bestritten“, schrieb sein Sohn in einer bewegenden Mitteilung. Die Anteilnahme im norwegischen Fußball ist groß. Auch der nationale Verband würdigte Hareide als außergewöhnliche Trainerfigur, die den Fußball des Landes nachhaltig geprägt habe.
Erfolgreich in drei Ländern – und bei Nationalteams
Åge Hareide gehörte zu jener Generation von Trainern, die den skandinavischen Vereinsfußball länderübergreifend formten. Mit Klubs wie Brøndby IF, Viking Stavanger, Rosenborg Trondheim und Malmö FF feierte er nationale Meisterschaften in Dänemark, Norwegen und Schweden – ein Kunststück, das nur wenigen gelang.
Auch auf internationaler Ebene war Hareide gefragt. Als Nationaltrainer führte er zunächst Norwegen, später Dänemark und schließlich auch Island. Besonders seine Zeit an der Seitenlinie der dänischen Auswahl gilt als prägend, da er es verstand, taktische Disziplin mit offensiver Klarheit zu verbinden.
Kämpferisch bis zuletzt – auch abseits des Platzes
Im Sommer wurde bei Hareide ein Hirntumor festgestellt. Trotz zunehmender gesundheitlicher Einschränkungen verfolgte er den Fußball weiter intensiv. Noch gehofft hatte er, die kommende Weltmeisterschaft miterleben zu können – ein Turnier, für das sich Norwegen erstmals seit 1998 wieder qualifiziert hat.
Mehrfach hatte Hareide im Laufe seiner Karriere seinen Abschied angekündigt, nur um wenig später doch zurückzukehren. Seine Liebe zum Fußball ließ ihn nie ganz los. Zuletzt arbeitete er als Experte für den norwegischen Rundfunk NRK und blieb damit dem Sport eng verbunden.
Mit Åge Hareide verliert der Fußball nicht nur einen erfolgreichen Trainer, sondern auch eine Persönlichkeit, die über Generationen hinweg Respekt genoss – auf dem Platz wie daneben.
19.12.2025, Redaktion Sport-Finden.de