Mainz 05 blickt nach Europa: Crystal Palace als schwerster Gegner möglich

In der Bundesliga weiter im Abstiegsstress, wenigstens international aber voll auf Kurs: Mainz 05 steht im Achtelfinale der Conference League. Vier Gegner kommen infrage – und je nach Los kann das entweder nach machbarer Aufgabe oder nach echter Bewährungsprobe aussehen.

Mainz 05 wartet auf die Auslosung in der Conference League

Das 2:0 gegen Samsunspor hat Mainz nicht nur einen sportlich sauberen Abend beschert, sondern vor allem einen strategischen Vorteil: Als Team aus den Top-Plätzen der Ligaphase sparen sich die Rheinhessen die Play-offs und können erstmal zuschauen, wie andere um ihr Ticket für die Runde der letzten 16 kämpfen.

Genau diese Konstellation macht den Dezember für Mainz paradox: Während in der Bundesliga jede Woche neue Baustellen entstehen können, wirkt Europa wie ein geordneter Nebenstrang – mit klarer Perspektive. Und trotzdem: Wer im Achtelfinale wartet, entscheidet maßgeblich, wie weit dieser Weg überhaupt führen kann.

Vier mögliche Gegner – von „machbar“ bis „Achtung, Premier League“

Mainz kann seinen kommenden Gegner bereits auf vier Klubs eingrenzen: den FC Lausanne-Sport, Crystal Palace, Sigma Olmütz und Zrinjski Mostar. Das ist eine Mischung, die auf dem Papier sehr unterschiedliche Abende verspricht.

Gegen Olmütz und Mostar wäre Mainz in einem Duell mit klarer Rollenverteilung unterwegs – Favorit, der liefern muss. Auch Lausanne wirkt grundsätzlich schlagbar, zumal der Schweizer Erstligist nicht durch eine überragende Konstanz auffällt. Das Los, bei dem in Mainz sofort ein anderer Tonfall herrschen dürfte, heißt Crystal Palace.

Denn Palace steht für Tempo, Körperlichkeit und die Selbstverständlichkeit eines Premier-League-Klubs – selbst wenn die Engländer in der Conference League bislang nicht permanent glänzten. In K.-o.-Spielen zählt aber weniger die Schönheit, sondern die Wucht in den entscheidenden Momenten. Und genau da wäre es für Mainz ein anderes Level an Stress – auf dem Platz und in der Vorbereitung.

Warum die Auslosung mehr ist als „nur“ ein Gegner

Spannend ist außerdem die Frage, wie sich der Turnierbaum in der K.-o.-Phase sortiert: Es gibt einen goldenen und einen silbernen Pfad, die erst im Finale zusammenlaufen. Mainz’ genaue Einordnung im Baum ist damit nicht nur Kosmetik – sie bestimmt, welche Kaliber auf dem weiteren Weg früher oder später möglich werden.

Auch Ergebnisse anderer Teams haben hier spürbare Auswirkungen auf die Ausgangslage. Genau das macht die Ligaphase so tückisch: Ein später Dreher irgendwo anders kann am Ende dafür sorgen, dass der „leichtere“ Verlauf plötzlich nicht mehr existiert.

Wann wird gelost?

Klarheit gibt es am Freitag, den 16. Januar 2026, wenn in Nyon die Auslosung stattfindet. Bis dahin kann Mainz einerseits entspannt planen – andererseits weiß jeder im Klub: Dieses Los entscheidet, ob das Achtelfinale eher nach Pflichtaufgabe oder nach echter Europapokal-Reifeprüfung klingt.

19.12.2025, Redaktion Sport-Finden.de