Brandts Doppelpack reicht nicht: Dortmund lässt gegen Bodö/Glimt Punkte liegen
BVB gibt zweimalige Führung aus der Hand
Der Abend im Signal-Iduna-Park begann mit einem Dämpfer für alle, die mit einem lockeren Pflichtsieg gerechnet hatten. Bodö/Glimt trat von der ersten Minute an mutig auf, attackierte den BVB früh im Aufbau und erspielte sich die ersten klaren Chancen. Zweimal musste Gregor Kobel in höchster Not retten, einmal half sogar der Pfosten.
Dortmund brauchte einige Minuten, um sich aus dem Druck zu lösen – zeigte dann aber, warum man in dieser Champions-League-Saison zum erweiterten Favoritenkreis gezählt wird. Nach einem Ballverlust der Norweger im Mittelfeld schaltete der BVB schnell um, Fabio Silva trieb den Ball nach vorne und legte auf Julian Brandt ab, der mit einem platzierten Abschluss zum 1:0 traf. Der Treffer brachte Sicherheit, Dortmund kontrollierte das Geschehen und erspielte sich weitere Möglichkeiten, verpasste jedoch den zweiten Treffer.
Und wie so oft im internationalen Fußball rächte sich die Nachlässigkeit kurz vor der Pause: Bodö/Glimt nutzte eine seltene Standardsituation eiskalt aus. Eine kurz ausgeführte Ecke landete bei Aleesami, der per Kopf zum aus Dortmunder Sicht völlig unnötigen 1:1-Pausenstand einnickte.
Brandt trifft erneut – doch Dortmund macht den Sack nicht zu
Nach dem Seitenwechsel reagierte der BVB zunächst genau richtig. Statt zu verkrampfen, erhöhte die Mannschaft das Tempo und setzte die Gäste wieder unter Druck. Eine Flanke von Yan Couto fand über Umwege erneut den Weg zu Brandt, der aus kurzer Distanz seinen zweiten Treffer des Abends erzielte und die Schwarz-Gelben wieder in Führung brachte.
In dieser Phase hätte Dortmund die Partie entscheiden können – vielleicht sogar müssen. Beier, Fabio Silva und Anselmino tauchten mehrfach gefährlich vor dem Tor von Haikin auf, scheiterten aber entweder am norwegischen Keeper oder an der eigenen Präzision. Statt eines beruhigenden 3:1 blieb es bei der knappen Führung, die dem Spiel eine zunehmend nervöse Note verlieh.
Bodö/Glimt eiskalt – Norweger bestrafen Dortmunder Nachlässigkeiten
Wie schon im ersten Durchgang ließ der BVB den Gegner mit zunehmender Spielzeit wieder zurückkommen. Während Dortmund zwischen Kontrolle und Verwaltung schwankte, wartete Bodö/Glimt geduldig auf den einen Moment. Als Anselmino angeschlagen war und die Hausherren kurzzeitig in Unterzahl agierten, nutzten die Norweger die Unordnung konsequent aus: Ein schnell vorgetragener Angriff landete bei Hauge, der Kobel keine Chance ließ und zum 2:2-Ausgleich traf.
Von diesem erneuten Rückschlag erholte sich der BVB nicht mehr wirklich. Die Angriffe wurden ungenauer, der Rhythmus ging verloren – und in der Schlussphase war plötzlich Bodö/Glimt näher am Siegtreffer als die Hausherren. Kobel musste noch einmal spektakulär retten, als ein abgefälschter Ball beinahe im eigenen Tor gelandet wäre.
Dämpfer im Kampf um eine ideale Ausgangslage
Das 2:2 fühlt sich aus Dortmunder Sicht wie eine Niederlage an. Statt sich in der Gruppe eine komfortable Position zu verschaffen, verpasst der BVB den erhofften Big Point gegen den vermeintlich leichtesten Gegner. Gerade mit Blick auf die noch ausstehenden Duelle gegen Tottenham und Inter Mailand könnte dieser Abend in der Endabrechnung schwer wiegen.
Positiv bleibt festzuhalten: Julian Brandt bestätigte einmal mehr seine starke Form und war klarer Unterschiedsspieler in der Offensive. Dass seine zwei Tore trotzdem nicht für den Sieg reichen, zeigt aber, wo Dortmund aktuell noch Luft nach oben hat – in der Chancenverwertung und in der Konsequenz, Spiele zu enden, wenn man am Drücker ist.
Für den BVB geht es am Wochenende in der Bundesliga in Freiburg weiter, bevor im neuen Jahr die nächsten Königsklassen-Prüfungen warten. Bodö/Glimt dagegen nimmt einen Achtungspunkt mit nach Norwegen und dürfte sich mit einer solchen Leistung auch in den kommenden Spielen nicht verstecken müssen.
11.12.2025, Redaktion Sport-Finden.de