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„Schaden uns massiv“: Eintracht-Präsident Beck geht Fans an – nach Pyro-Vorfällen droht sportlicher Preis

Eintracht Frankfurt lebt von seiner Wucht auf den Rängen – doch genau diese Energie kippt immer wieder ins Problem. Präsident Mathias Beck hat nach Vorfällen in Köln und Barcelona ungewöhnlich scharf reagiert. Die UEFA hat bereits Konsequenzen gezogen, der Verein arbeitet an Maßnahmen.

Fans von Eintracht Frankfurt im Stadion - Thema Pyrotechnik und Sanktionen

Eintracht Frankfurt gilt als Klub mit einer der lautesten und prägendsten Fanszenen der Bundesliga. Doch die Kehrseite ist bekannt – und sie wird teurer. Nach erneuten Vorfällen in dieser Saison hat Präsident Mathias Beck öffentlich Stellung bezogen und dabei einen Ton gewählt, der keine Ausflüchte zulässt. „Diese Dinge machen nicht nur mich wütend“, sagte Beck in einem Interview. „Die Vorkommnisse in Köln und Barcelona schaden uns massiv.“

Damit ist klar: Es geht nicht um ein bisschen Ärger über Randthemen, sondern um einen Schaden, der den Klub sportlich und finanziell trifft – und der inzwischen auch international sanktioniert wird.

Köln und Barcelona als Warnsignale – „Nichts darf die Hand verlassen“

Auslöser sind zwei Spiele, die aus Vereinssicht zu Symbolen geworden sind. Beim Bundesliga-Auftritt in Köln im November kam es im Gästeblock zu Pyrotechnik, die nicht nur gezündet, sondern teilweise auch geworfen wurde. Die Partie musste kurzzeitig unterbrochen werden, später wurde zudem ein Brand im unteren Bereich des Gästeblocks gemeldet.

Anfang Dezember folgte die nächste Eskalationsstufe in der Champions League beim FC Barcelona: Pyrotechnik, Würfe aus dem Auswärtsblock und Beschädigungen im Gästebereich. Genau an dieser Stelle nahm Beck die Fanszene ausdrücklich in die Pflicht. Der Verein habe seit Jahren eine klare Linie vertreten: „Nichts darf die Hand verlassen.“ Nur: Genau das sei passiert – und damit werde aus einem Sicherheitsrisiko ein Wettbewerbsnachteil.

UEFA greift durch: Auswärtsfans in zwei internationalen Spielen ausgeschlossen

Die UEFA reagierte kurz vor Weihnachten mit spürbaren Sanktionen. Eintracht Frankfurt muss bei den nächsten zwei internationalen Auswärtsspielen ohne Gästeblock auskommen. Das betrifft unter anderem das Champions-League-Spiel bei Qarabag Agdam im Januar. Zusätzlich wurde eine Geldstrafe in Höhe von 38.000 Euro verhängt.

Für einen Klub, der gerade international auch von der Wucht seiner Auswärtskulisse lebt, ist das eine Strafe, die über Symbolik hinausgeht. Wer auswärts ohne Unterstützung antreten muss, verliert einen Faktor, der Spiele kippen kann – und genau das ist der Punkt, den Beck mit seiner öffentlichen Deutlichkeit offenbar treffen wollte.

Frankfurt als Strafen-Krösus: Die Rechnung wird seit Jahren größer

Auch national ist das Thema längst kein Ausrutscher mehr, sondern ein Dauerproblem. In der Saison 2024/25 war Eintracht Frankfurt erneut der Klub mit den höchsten Geldstrafen wegen Fan-Vorfällen: 764.600 Euro. In der Spielzeit 2023/24 lagen die verhängten Strafen sogar bei 918.950 Euro.

Beck ordnete das inhaltlich klar ein: „Natürlich muss was getan werden, wenn der Erfolg dadurch gefährdet wird.“ Damit ist nicht nur die Außenwirkung gemeint, sondern eine ganz konkrete Konsequenz für Ziele, Prämien, Reisen und sportliche Planbarkeit.

„Konsequent dranbleiben“ – Verein arbeitet an Lösungen

Bemerkenswert ist: Beck stellte die Vereinsführung nicht als reinen Mahner hin, sondern kündigte an, dass intern an Lösungen gearbeitet werde. Vorstandsmitglied Philipp Reschke kümmere sich um die Ausarbeitung von Maßnahmen. Gleichzeitig machte Beck deutlich, dass es ohne Mitwirkung der Fanszene nicht geht: „Wir, aber vor allem auch die Fanszene selbst, müssen das Thema in den Griff bekommen.“

Dass Beck zudem ankündigte, 2027 erneut als Präsident kandidieren zu wollen, gibt der Debatte eine zweite Ebene: Er setzt sich sichtbar an die Spitze des Themas – und nimmt damit bewusst Reibung in Kauf. Die Botschaft ist eindeutig: Frankfurt will die Kraft seiner Kurve behalten, aber nicht um den Preis von Strafen, Ausschlüssen und Imageschäden.

27.12.2025, Redaktion Sport-Finden.de



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