News: 11.05.2023 Brasilien: Verdacht auf Spielmanipulation Die brasilianische Bundespolizei ermittelt derzeit wegen möglicherweise systematischer Spielmanipulation im Profifußball. Die Ermittlungen wurden aufgrund von Hinweisen, die von Justizminister Flávio Dino auf Twitter bekanntgegeben wurden, eingeleitet. Der Präsident des brasilianischen Fußballverbandes CBF, Ednaldo Rodrigues, hatte zuvor eine Bitte an Dino und den brasilianischen Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva gerichtet. Unter Verdacht stehen 16 in Brasilien aktive Spieler sowie ein Profi, der in der Major League Soccer für die Colorado Rapids spielt. Die Staatsanwaltschaft des Bundesstaates Goiás führt bereits Untersuchungen wegen Manipulation durch, und mehrere Spieler wurden von ihren Klubs suspendiert. Verdacht auf Manipulation in sechs Spielen der Serie A Der Verdacht lautet, dass in mindestens sechs Spielen der Serie A eine Wettmafia Spieler angeheuert haben soll, um bestimmte Ereignisse im Spiel zu provozieren. Dabei sollten sich die Spieler für Summen von umgerechnet 10.000 Euro Gelbe und Rote Karten einhandeln oder Elfmeter verursachen. Von Wettpaten seien den Spielern bis zu 100.000 Reais (umgerechnet circa 18.000 Euro) geboten worden. Spieler streiten Beteiligung ab Die betroffenen Spieler wurden von ihren Vereinen suspendiert. Sieben Spieler sind derzeit betroffen: zwei bei CA Paranaense, zwei bei Coritiba FC und jeweils einer bei EC Cruzeiro Belo Horizonte, Fluminense Rio de Janeiro und América FC. Ein weiterer Profi des FC Santos wurde bereits am Dienstag freigestellt. Die Spieler haben durch ihre Anwälte eine Beteiligung an den Manipulationen abgestritten oder sich bislang nicht öffentlich dazu geäußert. CBF schließt Aussetzung des laufenden Wettbewerbs aus Die CBF schließt eine Aussetzung des laufenden Wettbewerbs aus. Der Verband hat jedoch angekündigt, eng mit den Behörden zusammenzuarbeiten, um die Vorwürfe aufzuklären. Der Profifußball in Brasilien wird seit Jahren von Vorwürfen der Korruption und Spielmanipulation begleitet.